Seit mehreren Monaten versucht die Gruppe der „Internationalen Jugend“ an der Humboldtschule, Gymnasium der Stadt Leipzig, Einfluss zu nehmen und Unruhe zu stiften. Sie tut dies mit Kampagnen vor und auf dem Schulhof, Flyern und auch mit wahrheitswidrigen Behauptungen im Netz.
So wird seit Wochen behauptet, ein Schüler unserer Schule sei der Schule verwiesen worden, weil er seine Meinung gegen die Einladung der Bundeswehr zu einer Unterrichtsstunde geäußert habe. Tatsächlich hat er in Abstimmung mit der „Internationalen Jugend“ eine politische Aktion inszeniert, ein Gruppenmitglied hat diese gefilmt und ins Netz gestellt, um mit falschen Behauptungen einen Skandal zu produzieren. Die Bundeswehr war nicht eingeladen, um zu werben, sondern um mit den Schülerinnen und Schülern lehrplanrelevante Inhalte zu diskutieren. Hier wären alle Meinungen willkommen gewesen. In der Schule ist Meinungsäußerung und Beteiligung ausdrücklich erwünscht. Es gibt jederzeit Raum, seine Meinung in unterschiedlichen Kontexten zu äußern. Schulleitung, Lehrkräfte und Schülervertretung sind bereit für einen offenen Austausch. Von diesen Möglichkeiten wollte der Schüler keinen Gebrauch machen. An der Schule wurde zu keinem Zeitpunkt die Meinung des Schülers sanktioniert, sondern die Art und Weise, in der die Meinung innerhalb einer von außen gelenkten Aktion geäußert wurde. Entgegen den falschen Behauptungen im Internet ist dieser Schüler keinen einzigen Tag suspendiert gewesen. Er konnte an jedem Tag in der Schule zum Unterricht erscheinen. Auch stand zu keinem Zeitpunkt im Raum, ihn der Schule zu verweisen.
Die Humboldtschule steht seit Jahren aktiv ein für Courage, gegen Rassismus und für ein friedliches Miteinander. Das lässt sich auch an unserem schulinternen Wertekodex erkennen, der in einem intensiven Prozess von allen am Schulleben Beteiligten erarbeitet wurde. Die Kampagne gefährdet diese wichtige Arbeit. Wir sind aufgerufen, unsere Schülerinnen und Schüler vor politischer Instrumentalisierung zu schützen. Um für alle Schülerinnen und Schüler diesen Schutzraum zu erhalten, können wir nicht zulassen, dass politische Gruppen ihre Aktionen auf dem Schulhof durchführen.
Dr. Kathrin Mayer (Schulleiterin)