Skip to main content

Eine Freakshow der anderen Art gab es am 22.12.2023, dem frei beweglichen Ferientag an der Humboldtschule, zu bestaunen. Während die meisten Schüler*innen und Lehrkräfte wohl noch schliefen, trafen sich acht Interessent*innen der Klassenstufe 12 und zwei Lehrer um 6:30 Uhr am Hauptbahnhof mit der Hauptstadt Berlin als Ziel. Dort angekommen war der erste Programmpunkt der Reichstag, in dem eine historische Führung gebucht war. Es wurden viele Fakten und Einblicke hinter die Kulissen des deutschen Parlaments gewonnen. Später, nach einem Abstecher auf die Brücke zwischen den Abgeordnetenhäusern und einer stürmischen Erkundung von Dach und Kuppel, trat die erkundungsfreudige Truppe an, mit dem Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma, für die Rote Armee und jenem für die ermordeten Juden Europas, die nähere Reichstagsgegend zu erkunden. Zeit war genügend vorhanden, sollte doch die zweite Führung des Tages erst 16:30 Uhr in der Gedenkstätte Hohenschönhausen beginnen. Das ehemalige Regierungsviertel hielt, nachdem der Garten der Reichkanzlei, das Preußische Herrenhaus, das ehemalige Reichsluftfahrtministerium besichtigt waren, noch eine Überraschung bereit. Ein Stück der Berliner Mauer, dahinter Kellermauern und Tafeln mit Erklärungen – was sollte das sein? Gegenüber aber lockte auch ein Imbiss; es war inzwischen nach Mittag. Also nur mal kurz schauen, dann essen: weit gefehlt! Die Gruppe hatte einen Pavillon erspäht, der die Ausstellung Topographie des Terrors auf dem Gelände des ehemaligen Reichssicherheitshauptamts (die Machtzentrale von SS, Gestapo und Deutscher Polizei) beherbergt. Natürlich konnte hier niemand weniger als eine Stunde zubringen, mussten Fotografien und Texte studiert werden! Und jetzt wurde die Zeit doch etwas knapp. Schnell etwas gegessen und dann sofort auf den weiten Weg in den Berliner Osten. Dort, in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, erlebten unsere Geschichtsfreaks eine wirklich außergewöhnliche Führung, sehr einfühlsam, kenntnisreich, an einem beeindruckenden historischen Ort! Mittlerweile war es stockdunkel geworden und das vorweihnachtliche, an unseren Zielen herrlich leere Berlin, wurde noch leerer. An Abendessen in einer gemütlichen Eckkneipe war nicht zu denken, also versorgte sich jeder im Supermarkt mit dem, was dem individuellen Bedürfnis entsprach. Denn der Zug ging ja bereits gegen 20:00 Uhr wieder in Richtung Leipzig. Er wurde erreicht, kam 10 Minuten zu früh in Leipzig an und der Nachhauseweg wurde angetreten.

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Wenn sich junge Erwachsene (und ja, auch Alte) für eine Sache begeistern, eine gemeinsame Unternehmung wagen, entspannt und nur mit der allernotwendigsten Planung loslaufen, sich auf Entdeckungen einlassen und nicht nur gerade Wege gehen, dann wird es großartig! Dann kann man auch zwei Tage vor Weihnachten eine außerschulische Exkursion machen, die niemand bereut.

Ein großer Dank gilt Herrn Hench für die Organisation, den beteiligten Schüler*innen des Geschichts-LK sowie allen weiteren Teilnehmer*innen!