Manege frei – Zirkusluft, staunende Augen bei
Groß & Klein und jede Menge Spaß…
Erstmalig stand vom 19.bis 22.09.2016 ein
Zirkuszelt mit Platz für fast 400 Personen auf der Turnhallenwiese von
Dorfchemnitz. Der Grund: Ein besonderer Zirkus machte hier Station, der Projektcircus
Hein. Die Hauptakteure in diesem Zirkus waren für vier Tage die Schüler der 1.
bis 4. Klasse der Grundschule „Samuel von Pufendorf“ Dorfchemnitz.
Schon seit Wochen herrschte bei den Kindern
große Aufregung. Bereits im Vorfeld des Projekts durften die Schüler sich für
eine Rolle entscheiden. Und so wurden im Laufe der Proben aus quirligen Grundschulkindern
geheimnisvolle Zauberer, flinke Jongleure, sportliche
Akrobaten,
witzige Ziegendresseure, grazile Seiltänzerinnen, elegante Taubendresseure,
mutige Fakire und exotische Schlangentänzerinnen. Natürlich durften auch
die lustigen Clowns nicht fehlen und selbst die Moderation der Galavorstellungen
am Mittwoch und Donnerstag lag in den Händen der Schüler Greta und Richard.
Am Montag, dem 19. September, ging es endlich
los. Gemeinsam mit den Trainern des Projektcircus Hein studierten die Kinder
ihre Darbietungen ein. Dabei wurde bewusst in altersgemischten Gruppen
gearbeitet, so dass während des gesamten Projektzeitraums Schüler der Klassen 1
– 4 gemeinsam lernten. Das war eine tolle Erfahrung für alle.
Nach zwei Tagen Training, Kostümprobe und
Projektunterricht startete am Mittwochvormittag die Generalprobe. Dort staunten
sogar die Schüler selbst, welches Können sie innerhalb von kurzer Zeit mit viel
Motivation und Disziplin erworben hatten. Als kleine Artisten bekamen sie außerdem
eine Vorstellung davon, dass auch hinter dem Vorhang alles ineinandergreifen
muss, wenn eine Vorstellung zum Erfolg werden soll. Es war für jede Gruppe
wichtig, auf den Punkt genau bereit zu sein und manchmal auch einige Zeit
geduldig – und mucksmäuschenstill – hinter dem Vorhang zu warten. Auch die
Lehrer klatschten begeistert Beifall und staunten, was die Kinder vorführten.
Das schulische Wissen und Können spielte einmal keine Rolle und es war
atemberaubend, wie sich jeder bemühte. Plötzlich standen eher ruhige und
unauffällige Kinder im Rampenlicht oder muntere und aufgeweckte Schüler lagen still
auf dem Nagelbrett.
An Mittwochabend stand die erste Galavorstellung
um 18 Uhr bevor. Die Kinder konnten es kaum erwarten, in ihre glitzernden
Kostüme zu schlüpfen und sich wie richtige Artisten zu fühlen. Außerdem wurden
die Zirkuskinder von Mitarbeiterinnen des Zirkus auch noch geschminkt. Jetzt
sahen alle richtig toll und professionell aus.
Alle Vorstellungen waren durchweg spannend.
Die Kinder gaben alles, um eine abwechslungsreiche und aufregende Vorstellung
zu präsentieren und wurden von den zahlreichen Zuschauern mit begeistertem
Applaus belohnt. Die anfänglichen Bedenken, dass nicht genügend Zuschauer zu
den Vorstellungen kommen würden, zerstreuten sich rasch. Die
Nachmittagsvorstellung am Donnerstag war gut besucht und die beiden
Abendvorstellungen am Mittwoch und Donnerstag waren quasi ausverkauft. Das
hätte so keiner erwartet. Die Stimmung im Zirkuszelt war toll, die Begeisterung
bei allen riesengroß. Alle waren vom Können der Kinder überwältigt und von der
zauberhaften Stimmung im Zirkuszelt gefangen.
Ein tolles Schlussbild bot sich schließlich,
als alle Künstler noch einmal in die Manege kamen und sich setzten um den
abschließenden Worten des Zirkusdirektors Benjamin zu lauschen. Jedes Kind hat
sein Bestes gegeben und so die Vorstellungen zu einem einzigartigen Erlebnis
gemacht. Besonders schön war es zu beobachten, wie Kinder sich gegenseitig Mut
zusprachen oder wenn ein Drittklässler
ein Kind aus der ersten Klasse mit den Worten „Heute warst du richtig toll!“
lobte.
Die Schüler waren unermüdlich und
mobilisierten während der teilweise langen Projekttage alle ihre Kräfte. Um die
kleinen Künstler zu versorgen, gab es zwischen den Galavorstellungen einen von
vielen fleißigen Händen liebevoll hergerichteten Imbiss, der Obst und Gemüse aber
auch Wiener Würstchen, Brötchen und Kuchen bot und keine Kinderwünsche offen
ließ.
Diese fünf Projekttage, an denen alle sehr
viel gelernt haben und die Lehrer die Kinder einmal ganz anders erleben
konnten, wird keiner vergessen. Nicht nur für die Schüler der Grundschule „Samuel
von Pufendorf“ Dorfchemnitz waren es spannende, manchmal vielleicht auch
herausfordernde Tage, auch viele Eltern waren begeistert. Jeder konnte seine
eigenen Stärken aber auch Grenzen ganz neu erfahren. Das Gemeinschaftsgefühl
wurde durch dieses Zirkusprojekt gestärkt, Kinder zwischen 6 und 10 Jahren
haben zusammen gearbeitet und gelernt, sich gegenseitig unterstützt, ermutigt
und gelobt. So kann Projektunterricht gewinnbringend und gelingend aussehen.
An dieser Stelle gilt unser Dank den sechs Artisten
des Projektcircus Hein für ihre tolle Arbeit mit unseren Schülern. Wir danken
außerdem den Helfern beim Auf- und Abbau des Zirkuszeltes und den Eltern, die
Obst, Getränke, Würstchen etc. spendeten und die Künstler mit einem Imbiss
zwischen den Vorstellungen versorgten. Ein besonderer Dank geht an dieser
Stelle an alle Sponsoren, die den für dieses Projekt anfallenden Teilnehmerbeitrag
von 15 € pro Kind übernommen haben. Alle genannten haben wesentlich zum guten
Gelingen unseres Zirkusprojektes beigetragen.
Bestimmt heißt es in vier Jahren wieder „Mange
frei“ für die Kinder der Grundschule „Samuel von Pufendorf“ in Dorfchemnitz.
Darauf freuen wir uns schon jetzt.