Im Frühjahr 2015 war die Theatergruppe der Gemeinde
Puschendorf zum wiederholten Mal zu Gast im Turnerheim Dorfchemnitz. An diesem
Abend spendeten sie einen Teil ihrer Einnahmen an den Chor und die
Theatergruppe unserer Grundschule. Man kam ins Gespräch und es wurde die Idee
für einen Gegenbesuch geboren. Die Stadtverwaltung Zwönitz ermutigte uns und
sicherte ihre Unterstützung zu.
So eine Reise erfordert langfristige und überlegte Planung.
Darum dauerte es anderthalb Jahre, bis unser Vorhaben in die Tat umgesetzt
werden konnte. Eine Unterkunft für über 50 Personen musste gefunden werden, ein
passendes Stück ausgegraben, Finanzpläne geschmiedet und vieles andere mehr.
Schnupperbesuch
Im Mai dieses Jahres nun besuchten Frau Buhlemann und Frau
Meyer selbst die Partnergemeinde, um sich vor Ort von den Gegebenheiten zu überzeugen
und mit den Mitgliedern des dortigen Theatervereins und dem Bürgermeister Herrn
Kistner zu sprechen. Wir erlebten Gastfreundschaft und Ideenreichtum, gepaart
mit der Entschlossenheit, dieses Vorhaben möglich zu machen – das machte Mut,
diese Idee weiter voran zu treiben.
Vorbereitungen
Es gab viel zu tun: Unterkünfte wurden gebucht, Elternbriefe
verfasst, in mehreren Anläufen lernten wir das Beherrschen unserer Ton- und
Lichttechnik, ein Plakat entstand, immer wieder gab es Absprachen per Telefon oder
E-Mail mit Herrn Trommer vom Theaterverein. Stollen als Geschenk für die
Gastgeber wurden besorgt, alles verpackt und dann endlich konnte es losgehen.
Auf großer Fahrt
Bereits am Donnerstag, dem 08.12.2016, fuhren Frau
Buhlemann, Frau Meyer, die gesamte Technik und der Bühnenvorhang nach
Puschendorf. Direkt von seinem Studienort stieß dort unser Praktikant Karl zu
uns, der für die Betreuung der Licht- und Tontechnik verantwortlich war. Als wir am späten Nachmittag an der
Eichwaldhalle, wo der Auftritt stattfinden sollte, ankamen, war bereits die
Bühne fertig aufgebaut. Für unseren Bühnenvorhang wurden sogar vor Ort Löcher
in die Hallenwand gebohrt! Wir erhielten von Anfang an große Unterstützung
durch Mitarbeiter der Gemeinde und den Bürgermeister sowie Mitgliedern des
Theatervereins.
Ein Reisebus mit 42 Kindern sowie drei Erwachsenen, darunter unser Schulleiter
Herr Wachtel, startete am nächsten Morgen vor der Schule. Nach abenteuerlichen
vier Stunden Fahrt kamen alle wohlbehalten am Gästehaus der
Diakonie-Gemeinschaft Puschendorf an. Dort wurden wir herzlich begrüßt, waren
wunderbar untergebracht und wurden rundum gut versorgt.
Nach Mittagessen und Betten beziehen lag ein langer
Nachmittag vor unseren Kindern. Erst gab es eine anstrengende Generalprobe auf
der Bühne der Eichwaldhalle. Danach ging es an die frische Luft. Auch hier erlebten
wir hautnah Hilfsbereitschaft - die Hortnerin stellte Bälle und Straßenkreide
für die Kinder zur Verfügung. Das war für uns keinesfalls selbstverständlich,
darum an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an sie.
Mittlerweile hatten sich die Hallentüren für Besucher geöffnet. Der
Theaterverein, allen voran Marion Stadler, empfing die Gäste mit einem
reichhaltigen Angebot an Kaffee und Kuchen. Unsere Kinder erhielten Kostüm und
Maske, die Spannung und Aufregung war bei allen zu spüren. Würden genügend
Besucher kommen, um die 250 Stühle zu füllen?
JA! um 18.00Uhr startete unser Musical „Wundersame
Weihnachtszeit“ vor fast vollständig besetzten Stuhlreihen. Zahlreiche kleine
und größere Kinder saßen sogar auf dem Boden direkt vor der Bühne. In rund 60
unterhaltsamen Minuten wurde die Geschichte des Weihnachtswichtels Rudi
erzählt. Dieser aufgeweckte Wichtel hatte einen Weihnachtswunsch verbummelt und
wurde deshalb vom Weihnachtsmann fortgeschickt, um einen neuen, noch nicht
gewünschten Wunsch zu finden. Bei seiner Suche trifft er neue Freunde und bekämpft
mit ihnen gemeinsam den „kalten König“, der den Menschen den Weihnachtsglauben
stehlen will. Natürlich geht die Geschichte am Ende gut aus, und die kleinen
Sänger und Schauspieler wurden mit tosendem Applaus für ihre Mühen belohnt.
Stolz verbeugten sich alle – und freuten sich über die Schokoweihnachtsmänner
und anderen Geschenke, die sie von den Gastgebern erhielten.
Anschließend spendierte die Gemeinde Puschendorf allen
Künstlern ein tolles Abendessen im Gasthof zum Grünen Baum. Es gab ein sehr
leckeres und vor allem auch kindgerechtes warmes Büfett. Währenddessen wurde in
der Halle bereits die Bühnendeko und Technik in Windeseile abgebaut – alle
halfen mit, sogar der Bürgermeister selbst im weißen Hemd und auch Mitglieder
des Sportvereins, die am nächsten Vormittag die Halle nutzen wollten. Dieses
unproblematische Miteinander, das gegenseitige Unterstützen über Vereinsgrenzen
hinweg… das hat uns sehr beeindruckt. Vielen Dank an alle Helfer an dieser
Stelle – ohne euch wäre es nicht denkbar gewesen, dass bereits eine Stunde nach
Ende der Veranstaltung die Halle komplett beräumt und sauber war.
Kurz vor 21.00Uhr kamen dann alle Kinder geschafft am Gästehaus an und bald
danach waren die ersten schon eingeschlafen.
Am nächsten Morgen begrüßte uns beim Frühstück die
Vorsitzende des Schwesternrates der Diakoniegemeinschaft, Schwester Evelyn. Sie
nahm sich die Zeit, ging von Tisch zu Tisch und sprach mit allen Kindern
persönlich. Wir fühlten uns rundum willkommen und sind sehr dankbar für die
unglaublich freundliche Aufnahme. Herzlichen Dank an die Mitarbeiter des
Gästehauses der Diakonie-Gemeinschaft darum an dieser Stelle.
Alles wurde wieder verpackt, dann ging es per Bus oder Auto
zurück in die Heimat. Gegen 13.00Uhr hatten es alle geschafft und kamen gut in
Dorfchemnitz an. Ein anstrengender, aber rundum gelungener Ausflug ging damit
zu Ende.
Ohne Hilfe wäre das nicht möglich gewesen…
Wir bedanken uns an erster Stelle bei der Stadt Zwönitz, die
uns durch ihre großzügige finanzielle Unterstützung dieses „Gastspiel“ in der
Partnergemeinde Puschendorf erst ermöglichte. Ein weiteres riesengroßes
Dankeschön an unsere mitreisenden „Muttis“ Tina Gerlach und Anett Reimann, die
für jedes Problem eine Lösung fanden und immer ein ermutigendes Lächeln und ein
freundliches Wort auf den Lippen hatten. Danke an unseren Praktikanten Karl,
der mitten im Semester quer durch Bayern fuhr und unsere Technik jederzeit im
Griff hatte. Ein Dankeschön auch an die Eltern aller unserer kleinen Künstler,
die gerade in der Vorweihnachtszeit an viele zusätzliche Probentermine denken
mussten und ihren Kindern die Kraft und den Mut gaben, bei diesem
außergewöhnlichen Unternehmen dabei zu sein. Und nicht zuletzt danken wir
unseren „daheimgebliebenen“ Kollegen, die an der Schule den Unterrichtsbetrieb
wieder einmal aufrecht erhielten. Nur mit der Unterstützung aller dieser Helfer
war dieser Besuch in Puschendorf möglich.