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Computernetzwerke sind ein äußerst komplexes Thema.
Deshalb wollen wir hier nur auf 2 weit verbreitete Möglichkeiten,
ein Netzwerk zu realisieren, eingehen. Größere Netzwerke
wie z.B. das Netzwerk der Schule sind fast immer nach dem
Client-Server-Prinzip aufgebaut. Bei sehr keinen Netzwerken wie z.B.
in kleinen Firmen oder zu Hause kann ein Peer-to-Peer-Netzwerk
ausreichend sein. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile,
Stärken und Schwächen.Client-Server-Architektur
Die Client-Server-Architektur ist ein wichtiges Bauprinzip von
Datenverarbeitungsanlagen und Netzwerken. Dabei stehen einem oder
mehreren zentralen Rechnern, den Servern (dt. »Diener«)
mehrere Arbeitsstationen, die Clients (dt. »Kunden«)
gegenüber, die von den Servern angebotene Dienste in Anspruch
nehmen können. Ein Server speichert z. B. Datenbestände (z.
B. in einer Datenbank), auf die je nach Zugangsberechtigung
verschiedene Clients zugreifen können, oder stellt Programme,
Speicher, Rechenleistung, Kommunikationsdienste (z. B. E-Mail, Fax)
etc. zur Verfügung. Ein Client-Rechner ist auch ohne den Server
ein arbeitsfähiges System (das unterscheidet den Client von
einem Terminal an einem Großrechner). Seine Aufgaben bestehen
darin, dem Benutzer eine möglichst gute Benutzeroberfläche
zur Verfügung zu stellen und alle Aufgaben zu übernehmen,
die ohne Server bearbeitet werden können (z. B.
Textverarbeitung, Layoutgestaltung).
Ein charakteristisches Merkmal der Client-Server-Architektur ist
die gegenseitige Autonomie der Komponenten: So wie ein Client im
Rahmen seiner Ausstattung ohne den Server arbeitet, bietet der Server
seine Dienste unabhängig von den Clients an; die Clients haben
auch keinen Einfluss auf die Abarbeitung einer Anfrage an den Server,
sobald die Anfrage abgeschickt ist.
Der entscheidende Vorteil der Client-Server-Architektur besteht
darin, dass sie eine effiziente Verteilung von Ressourcen ermöglicht.
Ein Server wird anders als ein Großrechner von den einfachen
sowie den nur einzelne Benutzer betreffenden Aufgaben
(insbes. Ausführen von Anwenderprogrammen) entlastet, er
ist nur für die umfangreichen, komplexen oder
rechnerübergreifenden Tätigkeiten (z. B.
Datenbankverwaltung, Benutzerverwaltung, Datenspeicherung in
Netzlaufwerken...) zuständig.
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Umgekehrt können auch die
Client-Stationen schlank ausgelegt werden und greifen nur bei Bedarf
auf das Potenzial eines Servers zu. Ihre Ausstattung beschränkt
sich häufig auf die auf den Einzelanwender zugeschnittenen
Belange, also die üblichen Office-Anwendungen und
Kommunikations-Software zum Austausch mit dem Server. Wegen dieser
günstigen Arbeits- und Ressourcen-Verteilung sind heute die
Datenverarbeitungssysteme vieler Firmen und viele Computernetze nach
dem Client-Server-Prinzip angelegt (Client-Server-System,
Client-Server-Netzwerk). Ein herausragendes Beispiel für ein
Client-Server-Netzwerk stellt das World Wide Web dar. Die
verschiedenen Angebote, Dienste (z. B. E-Mail), Webseiten sind auf
Servern, sog. Webservern, gespeichert; die Rechner der einzelnen
Anwender, über die auf die Webserver zugegriffen wird, stellen
die Clients dar. Ein anderes Architekturprinzip bei Netzwerken wird
bei Peer-to-Peer-Netzwerken realisiert. Alle angeschlossenen
Arbeitsstationen sind dabei gleichrangig, es gibt keinen Server.
Peer-to-Peer-Netzwerk
Das ist ein Netzwerk aus gleichrangigen Computern. Jeder Computer im
Netzwerk kann seine Ressourcen (z. B. Festplatte, Drucker) den
anderen Computern verfügbar machen und gleichzeitig deren
Ressourcen in Anspruch nehmen, also gleichzeitig als Client und als
Server fungieren. Diese Netzwerkarchitektur stellt eine Alternative
zur Client-Server-Architektur dar und hat bei kleinen Netzen aus
wenigen Computern die Vorteile, dass sie relativ preiswert zu
realisieren ist und einfach gehandhabt werden kann. So benötigt
man keinen Extra-PC als Server, der dann nicht mehr als Arbeitsstation
eingesetzt werden kann, und die Netzwerkprogramme sind meist
preiswerter. Moderne PC-Betriebssysteme wie Windows NT/2000/XP bieten
die Funktionalität, ein P2P-Netzwerk einzurichten, und die
Bedienung lässt sich ohne Spezialistenkenntnisse bewältigen.
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Demgegenüber verlangen die komplexeren Client-Server-Netze
spezielle Netzwerkbetriebssysteme wie "Novell Netware"
oder "Windows 2000 Server" und genaue
Kenntnisse bei Anpassungen und technischen Problemen. Ein
P2P-Netzwerk ermöglicht auf der anderen Seite keine so
ausgefeilte Benutzerverwaltung und ist - besonders bei hoher
Auslastung - nicht so leistungsfähig wie ein Client-Server-Netz. P2P-Netzwerke eignen sich besonders für kleine Arbeitsgruppen
oder Firmen, etwa um Daten und Nachrichtenaustausch sowie die
gemeinsame Nutzung von Ausgabegeräten zu ermöglichen. |