1. bis 3. Schulbesuchsjahr
Unterstufe
Der Übergang vom Kindergarten oder aus einer häuslichen Betreuung in die Schule stellt die Schüler der Unterstufe vor viele neue Herausforderungen.
Im Mittelpunkt steht zunächst die Eingewöhnung in den Schulalltag sowie das Erlernen grundlegender Fähigkeiten:
- das Kennenlernen des Schulhauses
- die Begegnung mit neuen Mitschülern, dem pädagogischen und technischen Personal sowie den Therapeuten
- die Veränderung des Tagesrhythmus und neue zeitliche Strukturen (Morgenkreis/ Frühstück/Mittagessen, Unterricht im Klassen- und Gruppenverband, Zeiten für hygienische Maßnahmen, zeitlich festgelegter Raum-/Lehrerwechsel)
Die Aufgabe der Pädagogen in der Unterstufe ist es, diesen Eingewöhnungs- und Umstellungsprozess zu begleiten, zu gestalten und zu unterstützen. Die Schüler bringen unterschiedliche Biografien, Herkunftssprachen, Lernvoraussetzungen und Erfahrungen im Sozialverhalten mit in die Schule. Es werden an der Robinsonschule Bedingungen geschaffen, in denen sich jedes Kind wohlfühlt, gern zur Schule kommt, sowie Lernfreude und Motivation für den Unterricht entwickelt.
Alle Lernangebote zielen auf eine intensive Förderung von Wahrnehmung, Kommunikation und sozialer Verhaltensweisen entsprechend der vorhandenen individuellen Voraussetzungen der Schüler. Dazu gehören:.
die Orientierung im Schulhaus und im Schulalltag
das Einleben in die Lerngruppe und die Förderung gruppendynamischer Prozesse
das Lernen lernen (Erarbeitung von Ritualen, Aufbau von Verhaltensweisen und Handlungsalgorithmen, z.B. für Tätigkeiten der Körperpflege; Einrichten eines Arbeitsplatzes, Wege bewältigen, Erarbeitung von Sozial- und Arbeitsformen, u.v.m.),
die Entwicklung sozialer, lebenspraktischer und kognitiver Fähig- und Fertigkeiten
die Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten auch mit / durch Methoden der Unterstützten Kommunikation
In den ersten Schulwochen wird der Förderbedarf jedes einzelnen Schülers durch Beobachtung erfasst. Förderpläne und Entwicklungsberichte dokumentieren festgelegte Inhalte, abgeleitete Aufgaben bzw. individuelle Zielsetzungen und deren Erfüllungsstand.
Eine verstärkte Erziehung zur Selbstständigkeit erfolgt beim Erledigen alltäglicher Aufgaben (z.B. Durchführung der Ämter, Einhaltung der Klassenregeln, Vor- und Nachbereitung der Mahlzeiten) und der Herausbildung hygienischer Gewohnheiten. Die Themen Spiel, Pflege und Versorgung sind allmählich mit den Lern- und Lebensangeboten in Einklang zu bringen, um den Bedürfnissen der Schüler und deren Persönlichkeitsentwicklung zu entsprechen. Ganzheitliches spielerisches Lernen und projektorientierter Unterricht dienen dazu die Schüler an Sachthemen, Umgangsformen und Regeln zum Tagesablauf heranzuführen.
Parallel dazu beginnt im Rahmen des Deutschunterrichtes die Einführung des Schriftspracherwerbs. Dabei werden je nach Fähigkeiten der Schüler Situationslesen, Fotolesen, Bilderlesen, Symbollesen, Signalwortlesen, Ganzwortlesen bis hin zum analytisch-synthetischen Lesen angeboten. Bei der allmählichen Einführung von Buchstaben werden genutzt: das IntraActPlus-Konzept, einheitliche Lautgebärden sowie Bilder und Piktogramme.
In Mathematik begegnen den Schülern zunächst Inhalte der Pränumerik (Formen, Mengen und Größen) und sie erhalten einen ersten Einblick in die Zahlenwelt (z.B. Mengen-Zahl-Zuordnung, Zahlwortreihen, Würfelbilder, erstes Rechnen).
In den Unterstufen sind neben Deutsch und Mathematik die Fächer Sachkunde, Ethik, Werken, Kunst, Musik, Sport und Schwimmunterricht Bestandteil der Stundentafel.
Unterrichtsimmanente Kommunikationsförderung ist ein durchgängiges Unterrichtsprinzip und fester Bestandteil des Schulalltags der Unterstufe. Methoden der Unterstützten Kommunikation (Gebärden, Bilder, Symbole, elektronische und nichtelektronische Kommunikationshilfen…) werden genutzt, um jedem Schüler ein multimodales Kommunikationssystem zur Verfügung zu stellen. Gebärden aus dem System „Deutsche Gebärdensprache“ (DGS) werden lautsprachunterstützend eingesetzt. Symbole werden in erster Linie der Sammlung „Metacom“ entnommen und z.B. für die Stundenplangestaltung incl. Wochentage, für die zeitliche und räumliche Strukturierung, für die Herstellung von Arbeitsmaterialien u.v.m. eingesetzt.
