Epocheneinteilung

Literatur der Befreiungskriege

Historischer Hintergrund

Themen und Motive

Schüsselbegriffe und Symbole

Literarische Gattungen


Die Dunkle Seite der Romantik

Vergleich Klassik und Romantik

Frühromantik (1797/98 - 1802/05)

Hochromantik (1805 - 1815)

Spätromantik (1815 - 1830)

Kunst und Musik

auch:


Romantik 1795 - 1835

„Kehre deinen Blick von allem, was dich umgibt, ab und in dein Inneres, ist die erste Forderung, welche die Philosophie an ihre Lehrlinge tut. Es ist von nichts, was außer dir ist, die Rede, sondern lediglich von dir selbst.“

von JOHANN GOTTLIEB FICHTE 
( 1762 - 1814 )

    Epocheneinteilung

  1. Frühromantik (1797/98 - 1802/05)
  2. Hochromantik (1805 - 1815)
  3. Spätromantik (1815 - 1830)

    Literatur der Befreiungskriege
  • zwischen 1812 und 1815 entstandenen patriotisch-bekenntnishafte Lyrik
  • Erneuerung des Nationalbewussteins = ERNST MORITZ ARNDT (1769-1860)
  • Freiwilligkeit des Kampfes
„[...] Der Gott, der Eisen wachsen ließ
der wollte keine Knechte,
drum gab er Säbel, Schwerter und Spieß
dem Mann in seine Rechte:“

[ERNST MORITZ ARNDT]
  • Literatur sollte für Befreiungskampf gegen franz. Fremdherrschaft mobilisieren
  • Verfolgung klarer politischer Ziele
  • Gleichberechtigung des Bürgers gegenüber dem Adel = Stein-Hardenbergschen Reformen
  • Ausdehnung des Feindbildes au ganze französische Volk

„[...] Wir wollen heute Mann für Mann
mit Blut das Eisen röten,
mit Henkerblut, Franzosenblut
süßer Tag der Rache!“

[ERNST MORITZ ARNDT]

Abiturwissen, Literatur, 2. akt. Auflage, Dudenverlag Mannheim - Leipzig - Wien - Zürich,
DUDEN PAETEC Schulbuchverlag Belin - Frankfurt a. M., 2007, www.schuelerlexikon.de

    Historischer Hintergrund
  • prägendes Ereignis: Französische Revolution (1789)
  • Ende des heiligen römischen Reiches (1805)
  • Befreiungskriege (1813 Völkerschlacht bei Leipzig)
  • Politik geprägt durch Restaurationszeit und Wiener Kongress
  • gesellschaftlich differenziertes Bild
  • Kultur durch verschiedene Richtungen beeinflusst (Freiheitsdrang, Naturbezogenheit)
  • Erforschung der deutschen Grammatik durch die Gebrüder Grimm
    Themen und Motive
  • Fernweh und Sehnsucht
  • Mystfizierung und Verherrlichung des Mittelalters
  • Wahnsinn
  • Unterirdisches und Abgründiges
  • Kritik am Spießertum
  • Träume und Visionen
  • Nacht = Tod als Überwindung alles Grenzen
  • Fabelwesen (Feen und Geister)
Flucht in eine Traumwelt

    Schüsselbegriffe und Symbole
  • "Waldeinsamkeit"
  • "Blaue Blume"
  • "goldene Zeit"
  • "Zauberwort"   

Literarische Gattungen (Bsp.)

Theorie / Aufsatz Roman Märchen Lyrik Dramatik

A.W.SCHLEGELS

Berliner Vorlesungen „Über die schöne Kunst und Literatur“

F.SCHLEGEL

(1802-1805)

„Briefe über den Roman“ (1798)

„Athenäum“

NOVALIS
(1798-1800)

„Die Christenheit oder Europa“ (1799)

NOVALIS

„Heinrich von Ofterdingen“ (1802)

„Lehrlinge zu Sais“ (1798-1799)

F.SCHLEGEL

„Lucinde“ (1799)

BRENTANO

„Godwi“ (1801)
TIECK

„Der blonde Eckbert“ (1797)

"Volksmärchen" (1797)

NOVALIS

„Geistliche Lieder“ (1799)

„Hymnen an die Nacht“ (1800)

TIECK

„Romantische Dichtungen“ (1800)

„Der gestiefelte Kater“ (1797)

„Ritter Blaubart“ (1797)

TIECK

„Leben und Tod der heiligen Genoveva“ (1800)

„Kaiser Oktavian“ (1804)

BRENTANO

"Ponce de Leo" (1804)

Die Dunkle Seite der Romantik

    Die jungen Dichter lebten am Rande der bürgerlichen Gesellschaft und wussten um die dunklen Tiefen der Seele:

  • Brentano verstrickte sich ins Dämmerreich zwischen Gott und dämonischer Triebnatur
  • Novalis sah in der Natur eine „furchtbare Mühle des Todes“
  • Wackenroder fürchtete das „Sausen des Zeitrades“
  • Tieck ängstigte das Ausgeliefertsein ans Unheimliche
Abiturwissen, Literatur, 2. akt. Auflage, Dudenverlag Mannheim - Leipzig - Wien - Zürich,
DUDEN PAETEC Schulbuchverlag Belin - Frankfurt a. M., 2007, www.schuelerlexikon.de

    Vergleich Klassik und Romantik

Klassik Romantik
Streben nach Vollendung, Ruhe, fester Ordnung, Klarheit, Maß und Harmonie



Streben nach Objektivität, Typisierung, Gesetz, Vernunft, Gleichgewicht, nach gültiger und geschlossener Form; genaue Unterscheidung zwischen Lyrik, Epik und Dramatik; fordert Entsagung, Selbstbeschränkung, sittliche Willensstärke; lehnt Phantastisches, Verworrenes, Unklares ab; bemüht sich um Harmonie zwischen Gefühl und Verstand; verlangt genaue Grenzensetzung – Es ist genug, das Erforschbare zu erforschen, das Unerforschliche aber auf sich beruhen zu lassen.
Drang nach Unendlichkeit, Leidenschaftlich-Bewegtem, Dunklem, maß- und regellosem Sprengenwollen aller Grenzen

Zerbricht die klassischen Grenzen; will Herrschaft der frei schöpferischen Phantasie, die wichtiger ist als „edle“ Form und hochgeistiger Inhalt; will Grenzen sprengen: Grenzen des Verstandes, Grenzen zwischen Wissenschaft und Poesie und zwischen den einzelnen Dichtungsgattungen – Streben nach einer „Universalpoesie“, die gleichzeitig Wissenschaft, Religion und Dichtung und lyrisch, episch, dramatisch und musikalisch ist; will Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit niederreißen; will die ganze Welt „romantisieren“ und fordert völlige Subjektivität, Individualisierung, Freiheit und Unabhängigkeit und eine weltoffene, ewig unfertige Dichtungsform; Vorliebe für das Traumhafte, Wunderbare, Unbewusste, Übersinnliche.

angefertigt von Schattling Susann (29.03.2012)