Schüleraustausch Tschechien





Austausch mit BRÜNN

TSCHECHIEN - dass es im Schuljahr 2000/2001 an der Kreuzschule keinerlei Kontakte mit dem Nachbarvolk gab, mit dem Sachsen die längste gemeinsame Grenze hat, schien uns - meiner Kollegin Ulrike Christof und mir, die wir beide längere Zeit dort unterrichtet haben - schlichtweg "unmöglich", auch im Hinblick auf die Mitgliedschaft der Tschechischen Republik in der Europäischen Union. Und da die Kreuzschule unserer Meinung nach mit Schulpartnerschaften nicht besonders gesegnet war, beschlossen wir, auf die Suche nach einer Schule in der Tschechischen Republik zu gehen, die am Aufbau eines Austauschprogramms interessiert wäre. Recht schnell fand sich das Pavel-Krížkovský-Gymnasium in Brünn/Brno, eine private Schule mit künstlerischer Ausrichtung, was uns angesichts der intensiven künstlerischen Arbeit an unserer Schule geradezu ideal vorkam.
So begaben wir uns nach entsprechender Absprache im Frühjahr 2001 nach Brünn, um unsere zukünftige Partnerschule in Augenschein zu nehmen und womöglich gleich konkrete Vereinbarungen zu treffen. Wir wurden herzlich aufgenommen und während der drei Tage auf (Lehrer- und Schüler-) Händen getragen. Und handelseinig wurden wir auch. Wir beschlossen, die erste Runde schon im Schuljahr 2001/02 mit einem Besuch der Brünner Schüler in Dresden beginnen zu lassen und den Gegenbesuch für das Frühjahr 2002 zu planen.
Da diese erste Runde des Schüleraustausches ein voller Erfolg wurde, setzten wir das Programm fort, und in diesem Schuljahr fand es bereits zum fünften Mal statt. Der Schwerpunkt des Programms für die teilnehmenden Schüler und Schülerinnen der zehnten Klassen und ihre Gäste liegt auf gemeinsamem Tun. Unter einem Motto wie z. B. "Rot" oder "heimlich - unheimlich - Heimat" arbeiten alle Teilnehmer in binationalen Gruppen im künstlerischen Bereich drei Tage lang intensiv zusammen. Sie üben Musikstücke oder ein Theaterstück ein, fotografieren oder malen. Eventuell vorhandene sprachliche Barrieren - immerhin müssen die tschechischen Gäste sich in einer Fremdsprache verständlich machen - stellen dabei erfahrungsgemäß kein großes Hindernis dar. Dies gilt sicher auch für das umfangreiche Freizeitprogramm, das die Gastgeber und Gastgeberinnen für ihre Gäste vorbereiten und das sich zu Hause, in Museen, anscheinend aber auch an diversen Örtlichkeiten in der Neustadt abspielt. Zum Programm gehört natürlich auch ein ganz normaler Schultag mit Unterrichtsbesuch, denn es ist für die Brünner Schüler und Schülerinnen interessant, ihren Unterricht mit dem hiesigen zu vergleichen.
Zum Abschluss findet stets ein abendliches Fest, der "Mährische Abend", statt, auf dem die Ergebnisse der Projektarbeit präsentiert werden.
Nach einer ereignisreichen, anstrengenden, wie im Flug vergangenen Woche geht's dann für die Brünner wieder heimwärts, wobei der Abschiedsschmerz durch die Gewissheit gelindert wird, sich bald in Brno wiederzusehen.

Christoph Lüders im Mai 2006



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