Mittelschule "Johann Wolfgang von Goethe" Heidenau

Historie

Goethe

Die Geschichte unserer Schule

Bearbeitet von Johannes Lehmann 1940
Nachdem das an der Dresdner Straße 1839 erbaute Schulhaus durch An- und Aufbauten nicht weniger als dreimal erweitert worden war, sich aber dennoch mit der Zeit wieder als zu klein erwies, entschlossen sich die beiden Nachbargemeinden Mügeln und Heidenau im Jahre 1894 den gemeinsamen Schulverband aufzulösen, dafür selbstständige Schulgemeinden zu bilden und eigene Schulhäuser zu errichten. In dieser Absicht erwarb die Gemeinde Mügeln an der Bismarckstraße für 12000 Mark 6000 Quadratmeter Bauland und schon am 10. November 1897 konnte die neue Schule von Direktor Marquant, der nach dem Tote seines Vorgängers, Direktor Hartung, am 1. 6. 1893 eingesetzt wurde, geweiht werden. 578 schulpflichtige Kinder zogen mit ihren Lehrern Stenzel, Böhme, Hartig, Steinborn, und Nitzsche sowie dem Hilfsschullehrer Vogel und der Hilfsschullehrerin Haufe in ihr neues Heim ein. Mügeln entwickelte sich aber in den folgenden Jahren wider Erwarten weiter. Mit der Bevökerungszunahme wuchs natürlich auch die Schulkinderzahl, die in den Jahren 1898 bis 1902 von 700 auf über 1000 stieg. Deshalb wurde im Jahre 1904 der Nordflügel angebaut, in dem 15 Unterrichtszimmer, 1 Lehrmittelraum und ein Physikzimmer sowie ein Handarbeitszimmer untergebracht wurden. Im Jahre 1911 unterrichteten an der schönen Schule 31 Lehrer und Lehrerinnen. Nach Kriegsende waren nur noch 24 Lehrkräfte an der Schule an der Bismarckstraße tätig. Opfer des Weltkrieges waren die Lehrer Alfred Nitzsche, Elimar Rummel, Richard Gottschalk und Richard Noack. Nach dem Austritt der Gemeinde Heidenau aus dem Mügelner Schulverband baute im Auftrag der jungen Schulgemeinde Heidenau Baumeister Droscha, Dohna, an der jetzigen Pirnaer Straße für 29.183 Mark das erste Heidenauer Schulhaus, das am 19. April 1895 vom Bezirksschulinspektor Schulrat Lehmann geweiht und seiner Bestimmung übergeben wurde. Am 01.04.1920 erfolgte die Verschmelzung der drei Gemeinden Mügeln,Heidenau und Gommern zur Stadt Heidenau. Damit bildeten die drei früheren Schulbezirke nur noch einen Schulbezirk. Im Zuge dieser Veränderung wurde der Schule der Namen "Goetheschule" verliehen. Die Schule in Alt-Heidenau erhielt den Namen "Pestalozzischule" und die im Ortsteil Gommern den Namen "Ludwig-Richter-Schule".

Nach dieser Namensgebung erfolgte die weitere inhaltliche Weiterentwicklung der Schule. So erhielt sie im Jahre 1924 ein Kino. Hierbei wurde ein Vorführapperat der Schule zur Verfügung gestellt sowie Verdunklungsmaßnahmen in der Aula angebracht. Die Kosten für diese Maßnahmen beliefen sich auf ca. 5937Mark.

Am 26.02.1925 wurde der Apperat unter Teilnahme vieler Gäste der Stadt und des Schulausschusses in Betrieb genommen.

Im gleichen Jahr führte man für die Oberklassen Spiel-Sport-und Schwimmstunden ein. Es wurden Werken und fakultativ Esperanto unterrichtet. Der Stenographieunterricht, bisher fakultativ, wurde für die 7. und 8. Klassen als Pflichtfach eingeführt.


Aus:"Chronik der Stadt Heidenau"