Reisebericht 2007

Schuljahr 2006 - 2007


Es ist 9 Uhr morgens und alle Teilnehmer des Rotterdam Austausches stehen noch müde, aber schon aufgeregt vor der langen Zugfahrt und den Hoffnungen und Ängsten über die Austauschpartner auf dem Neustädter Bahnhof. Schon kommt die erhoffte Durchsage, dass unser Zug eintrifft und kaum eingestiegen beginnen schon die ersten kleinen Probleme...Wo sitzen wir? In welchem Abteil? Da eine Tasche im weg, da der Weg versperrt und fast schon in Berlin angekommen, sitzt jeder an seinem Platz und packt schon mal die ersten Stullen aus oder beginnt'ne Banane zu mampfen :)
Nach 1 1/2 Stunden Aufenthalt im Berliner Hbf geht's endlich richtig los nach Holland, obwohl man Niederlande sagen müsste, da Holland nur eine Provinz ist und Holländisch der Dialekt dazu, doch kein Niederländer beschwert sich darüber, da es einfach Normalität geworden ist.
Nach weiteren 8 Stunden und Rennereien zu den Anschlusszügen kommen wir endlich in Rotterdam Centraal an, wo uns unsere Austauschpartner schon sehnsüchtig erwarten und es ab nach Hause geht. Zu Hause angekommen erwartete uns ein entspannter Abend mit unseren Gasteltern und allen weiteren Familienmitgliedern. Die von manchen befürchtete Angst, dass es mit der Verständigung nicht klappen würde, war umsonst, da jeder Holländer Englisch oder Deutsch spricht... Alles kein Problem!
Am nächsten Morgen in der Schule wurde uns zuerst die Geschichte von Rotterdam erläutert und der Programmplan für die kommende Woche gegeben. Nach dieser kurzen Unterweisung durch die deutsche Deutschlehrerin der Rotterdammer ging es auf in eins der vielen holländischen Museen. Nämlich dem Sonnenveldt Museum, einem ehemaligen Wohnhaus, das wegen seiner Architektur und Einrichtung so bekannt wurde. Darauf folgte ein Spaziergang durch die Rotterdamer Innenstadt, der am Hafen endete und wir uns auf die SPIDO begaben, die uns gemütlich durch den Hafen schipperte und den gigantischen Frachtschiffen näher brachte. Trotz starken Windes konnten wir es nicht lassen auf' s Deck zu krabbeln und dort Titanic zu spielen ;) Dieser erste und spannende Tag nahm dann einen kämpferischen Ausklang in einem Poolsalon, wo auch die ersten Niederländisch-Kenntnisse wiederholt wurden.

Auf den nächsten Tag waren wir noch nicht so erfreut, da es hieß in die Schule zu gehen... Doch da diese immer später anfängt als in Deutschland, war selbst das kein Problem, denn wer geht nicht gerne erst 11.15 Uhr in die Schule und begrüßt einander mit einem kräftigen FAWAKAA !! Was soviel wie das französische "Ça va" bedeutet?!?! Der Abend sollte dann noch phänomenal in einem In-Café von Rotterdam gefeiert werden, welches sich ab der Nachtstunden zu einer Bar mit Tanzfläche verwandelt. Der nächste Tag verlief sehr ruhig, da Familientag war und man sich in Ruhe mit der Familie unterhalten konnte und etwas mit ihnen unternahm. Zum Beispiel nach den Haag zu fahren, um dort den Strand oder ein 3D-Kino zu besuchen.

Sonntag ging es dann schon relativ früh los nach Amsterdam, der Hauptstadt der Niederlande. Nach einem Spaziergang an den wunderschönen Grachten entlang kamen wir endlich an unserem Ziel dem Rijksmuseum an, in welchem wir uns alte Gemälde von berühmten Malern anschauten. Danach hatten wir Freizeit und konnten selbst auf Erkundungstouren gehen... Entweder ins Anne Frank Museum oder einfach nur bummeln oder zu dem berühmten "Red Light District" von Amsterdam...

Am Montag, unserem leider letzten Tag, diskutierten wir über die Vorurteile des jeweilig Anderen. Es war schon lustig, was dabei alles raus kam: Die Niederländer hatten eine Horde Punks erwartet, die die ganze Zeit Prinzenlieder singen und überraschend für uns Deutsche war, dass die Holländer denken, dass wir gerne und viel Fahrräder klauen! Dieses Vorurteil stammt aus dem 2. Weltkrieg, in dem die Deutschen den Niederländern wirklich dir Fahrräder geklaut haben..:)

Mittwoch morgen war es leider soweit und wir mussten von unseren neuen Freunden wieder Abschied nehmen, was allen nicht leicht fiel, da die Woche viel zu schnell vorbei war und man soo viel Spaß miteinander hatte und es noch jede Menge zu erzählen gab... Voller Vorfreude auf November, wenn unsere Austauschpartner zu uns kommen und üblicher "Abschieds-Traurigkeit" sind wir in den Zug gestiegen, der uns wieder gen Heimat brachte... Nach 11 Stunden waren wir dann auch wieder Dresden. Wen diese Stundenzahl abschreckt, den kann ich beruhigen: Niemandem kam es wie 11 Stunden vor, da man sich einfach zu viel zu erzählen hatte. Alles in allem kann man sagen, dass die Woche einfach nur genial war und dieser Austausch ein unvergessliches Erlebnis bleiben wird!!!

Und im Herbst könnt ihr ein bisschen Rotterdam-Luft schnuppern, da unsere Homies zu uns kommen.
Bis dahin, tot ziens
Eure Rotterdam Crew
Geschrieben von Anne Kasper unter Mithilfe von Marieke Hölting

Fotos: www.picturetrail.com --> Member Name: Bayernlover oder uitwisselingdresden

Eindrücke vom Schüleraustausch