Ein sehr interessantes Teilgebiet der Wissenschaft Biologie ist die Verhaltensbiologie. Wie der Begriff bereits suggeriert, beschäftigt sich diese Disziplin mit dem Verhalten von Tieren, einschließlich dem Menschen. Am Erzgebirgskolleg ist sie im Lehrplan des 2. Kursjahres enthalten, d.h. Klasse 12.

Die Verhaltensforschung basiert auf mehreren wichtigen Methoden, die im Folgenden näher beleuchtet werden sollen.
                    Freilandbeobachtungen
Bei der Freilandbeobachtung wird das Verhalten beobachtet, aufgezeichnet und beschrieben. Die Zeit, der Ort und die Beziehungen unter den Tieren spielen eine große Rolle.
Obwohl dieses Verfahren den Vorteil der natürlichen Bedingungen gewährleistet, erfordert es gleichzeitig hohen Zeitauswand, der sich oft über mehrere Jahre erstreckt und dementsprechend relativ kostenintensiv ist.






                                                                                                                         Laborexperimente
Im Labor können die Bedingungen beliebig variiert werden, wodurch man erkennen kann, unter welchen Umständen sich Verhaltensweisen zeigen bzw. ob diese abwandelbar sind.
Außerdem lässt sich anhand von Blutproben der Zusammenhang zwischen Verhalten und biochemischen Vorgängen feststellen. Leider können im Labor keine natürlichen Bedingungen erzeugt werden, was als großer Nachteil dieser Methode gilt.



 

                            Attrappenversuche
Durch Attrappenversuche kann gezielt das Verhältnis zwischen Reiz und Verhaltensweise in Abhängigkeit von Farben, Formen oder Gerüchen erforscht werden. Die genutzte Attrappe wird nach und nach immer mehr vereinfacht, bis das Tier kaum noch darauf reagiert.
Nachteilig ist hierbei, dass es sich um unnatürliche Situationen handelt und das Tier im Verlauf ermüden bzw. lernen kann.





                                                                                             Technische und molekularbiolog. Methoden
Zu den technischen und molekularbiologischen Methoden zählen u.a. Vogelberingung, Standortverfolgung und -erfassung unter Verwendung von Sendern, als auch die Analyse von Kot-, Urin- und DNA-Proben im Labor.








                   Kaspar Hauser-Experimente
Benannt wurde diese Methode nach Kaspar Hauser, einem mysteriösen jugendlichen "Findelkind", dass - ohne jegliche Sprach- oder soziale Verhaltenskenntnisse - 1828 in Nürnberg auftauchte.
Folglich geht es in den Experimenten um die Verhaltensforschung an einzelnen, völlig isoliert aufgezogenen Tieren, wodurch erkenntlich wird, ob bestimmte Verhaltensmuster angeboren oder erlernt sind.
Ein Nachteil hierbei entsteht durch die fehlenden sozialen Kontakte, d.h. die nicht artgerechte Aufzucht.




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