Neigungskurse an der
sächsischen Mittelschule
Inhalte der 4. Zusammenkunft am 05.04.2001
(Gedächtnisprotokoll, kein Anspruch auf
Vollständigkeit!) |
Themenschwerpunkt 1:
Erfahrungsaustausch
Allgemein:
- Die konzipierten Inhalte haben sich in vielen Fällen als wesentlich
zu umfangreich erwiesen. Mitunter genügte das Streichen einiger Schwerpunkte, in einem
Fall war aber auch das komplette Umgestalten des Konzeptes notwendig.
- Die praktische Arbeit muss im Mittelpunkt stehen (möglichst erst die
Praxis, dann die notwendige Theorie).
- Kleinere Gruppen ermöglichen eine bessere Differenzierung und somit
das Schaffen von Erfolgserlebnissen auch bei ansonsten leistungsschwächeren Schülern.
- Gruppenstärke und Themenvielfalt erlauben einen Test verschiedenster
Lehrmethoden sowie die Möglichkeit, gezielter die Besonderheiten jeder
Schülerpersönlichkeit einzugehen.
- Vereinzelt wurden Konflikte mit erst später zu vermittelnden
Lehrplaninhalten festgestellt.
- Hauptproblem: Die Schüler verfügen nicht über ausreichend
ausgebildete Lerntechniken (Wie wird gelernt?)
Das "Konzept Neigungskurs" wird von Schülern und Lehrern
gut angenommen. Es empfielt sich, die Neigungskurse in Eltenabenden oder
Elternsprechstunden gezielt vorzustellen. Damit ist es sicher einfacher, die Minimalzahl
von 12 Schülern je Kurs zu erreichen.
Ein Überarbeiten aller Pläne ist für das nächste Schuljahr
angebracht.
Spezielle Erfahrungen einzelner Neigungskurse:
Französisch als Touristensprache
- Umfeld: Französisch wird angeboten als Neigungskurs oder im
fakultativen Unterricht
- Auch für Hauptschüler stellt der NK kein Problem dar.
- Die geplanten Kursinhalte waren wesentlich zu umfangreich.
- Der Ablauf des Kurses erforderte oft ein komplettes Umschwenken auf
andere Themen. Somit wird an die Lehrkraft ein hohes Maß an Improvisationsvermögen und
Fachwissen gestellt. Das konsequente Beharren auf Geplantes liefe dem Grundgedanken des NK
zuwider.
Geschichte erleben
- Methodenvielfalt lässt auch das Machen von (vom Lehrer in ihren
Konsequenzen überschaubaren) Fehlern durch die Schüler zu.
- Der Umgang mit Misserfolgen und deren Bewältigung kann gut trainiert
werden. Gleichzeitig wird eine vorausschauende Arbeitsweise und das Abschätzen von
Konsequenzen einer Entscheidung geübt.
Internet
- theoretische Überforderung der Schüler am Anfang (Umgang mit dem
Computer)
- Der Kurs sollte erst ab Klasse 8 angeboten werden, da erst dann die
notwendigen Vorkenntnisse für die Arbeit mit dem Computer durch den Informatikunterricht
gelegt wurden.
- Gefahr der Themenüberschneidung zwischen Neigungskurs und
Informatikunterricht
Umwelt/Natur/Mensch
- Die Probleme im organisatorischen Bereich wurden
unterschätzt.Terminabsprachen sind auf wenige Tage beschränkt.
- Witterungsabhängigkeit der Veranstaltungen erfordern die Verlegung
theoretisch dominierter Abschnitte in den Winterbereich.
- Die geringe Anzahl schriftlicher Arbeiten wird von den Schülern als
positiv empfunden
- Planung des Kurses zusammen mit den Schülern vornehmen.
- Selbsteinschätzung der Schülertätigkeiten mit Hilfe eines
Formulars hat sich bewährt.
Hauswirtschaft/Behindertenbetreuung
- Arbeit mit Behinderten bereitet weniger Probleme als erwartet
- Protokollführung der täglichen Arbeit hat sich bewährt
Themenschwerpunkt 2:
Unterrichtsformen im Neigungskurs - methodische Gedanken
Bei der Wahl der Unterrichtsformen sollte man auch daran denken, wie
das Dargebotene am besten erfasst und dauerhaft behalten werden kann. Statistische
Erhebungen haben ergeben, dass man durch
Lesen |
10% |
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Hören |
20% |
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Sehen |
30% |
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Hören und Sehen |
50% |
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selbst tun |
90% |
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vom Angebotenen behält, womit die Wichtigkeit des praktischen
Arbeitens nochmals bestätigt wird.
Je nach Neigungskurs bieten sich verschiedene Methoden an, die
besonders in kleinen Gruppen auch unter aktiver Einbeziehung der Schüler in die
Unterrichtsplanung eingesetzt werden können und sollen. Hier einige Beispiele:
Partnerdiktat |
Lückentexte |
Bildergeschichten |
Rechenschlangen |
Kreuzworträtsel |
Arbeit mit dem LÜK-Kasten |
Puzzle |
Lügengeschichten |
Memory-Spiele |
szenisches Gestalten |
Wettspiele |
Wickelkarte |
Auflockerungsphasen einplanen! Oft finden die
Neigungskurse im Randstundenbereich nach dem "normalen" Unterricht statt.
Weitere neue Unterrichtsformen: Freiarbeit
Werkstattunterricht |
projektorientierter
Unterricht |
Stationslernen |
Lernen
mit allen Sinnen |
facherübergreifend,
ein Thema wird über einen längeren Zeitraum unter verschiedenen Aufgabenstellungen
bearbeitet |
Schülergruppen
bearbeiten verschiedene Projekte (Themen) |
Angebot an Stationen zu
einem komplexen Thema |
Möglichkeit für
Lernende, den Lernstoff
- zu ertasten
- zu riechen
- zu hören
- selbst zu bauen |
Dr. Jürgen
Reichen, Schweiz:
- in einer Werkstatt wird gearbeitet
- nicht alle Mitarbeiter machen das gleiche
- hier arbeitet ein "Handwerker" allein, dort drei zusammen
- nicht überall ist der "Meister" dabei |
Schüler
arbeiten in Gruppen, am Ende der Arbeit werden die Ergebnisse der Arbeit den anderen
Gruppen vorgestellt |
Schüler
bearbeiten die Stationen in der selbstgewählten Reihenfolge und vergleichen
eigenverantwortlich ihre Ergebnisse |
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Themenschwerpunkt 3
Bewertung
