Viele Jahre hatten sich die Neuntklässler sicher gefragt, ob dieser Spruch, besonders in einem „verstaubten Fach" wie Latein, tatsächlich stimmen könnte. Nun war es endlich an der Zeit, das Leben der Römer an einem Originalschauplatz zu betrachten und zu prüfen, was bisher fürs Leben gelernt worden war.
Vom 20. bis zum 24. März 2023 wandelten die Lateinschüler und -schülerinnen der Klassenstufe 9 auf den Spuren ihrer zweiten Fremdsprache. Unsere Reise führte uns nach Italien in die Region Verona.

Nach 12 langen Stunden Busfahrt, gefüllt mit Spielen, Gesang und einem kleinen Crashkurs Italienisch, kamen wir am frühen Abend in unserem Hotel in der Nähe von Verona an. Der erste Abend diente vor allem dem Einrichten der Zimmer und dem Kennenlernen der Umgebung, bevor es ab Tag 2 an das Erkunden der Sehenswürdigkeiten ging.
Wir verbrachten den Dienstag in Sirmione, einer römisch geprägten Stadt auf einer Halbinsel am südlichen Gardasee. In zwei Gruppen erkundeten wir, zunächst noch geplagt vom Regen, die Burg der Scaliger, deren Mauern den Übergang zum historisch geprägten Stadtkern bilden. Der Ausblick auf den Gardasee wurde ausgiebig genossen, bevor unsere Stadtführerinnen uns durch die verwinkelten Gassen und am Ufer entlang zu unserem antiken Ziel führten − den Grotten des Catull. Während sich die Sonne an den Wolken vorbeidrängte und uns fast ein Gefühl von Urlaubsstimmung vermittelte, wandelten wir, inmitten von jahrhundertealten Olivenbäumen, durch die Ausgrabungsstätte einer riesigen Villa und genossen unvergessliche Aussichten über den gesamten Gardasee.
Nach der Führung umrundeten wir im Schnellboot die Halbinsel und lieferten uns ein Rennen, bevor wir am Nachmittag in kleinen Gruppen die Stadt erkundeten und italienisches Gelato genossen.
Am nächsten Tag führten uns die römischen Spuren in den Stadtkern von Verona. Begleitet von zwei Stadtführern erfuhren wir, wie sich die Stadt seit der Antike verändert hatte, welche Überbleibsel es noch heute gibt und woher William Shakespeare die Inspiration für sein berühmtes Werk „Romeo und Julia" erhielt (obwohl er doch selbst die Stadt nie besucht hatte). Nach einer Mittagspause mit fantastischem italienischen Essen erkundeten wir bei schönstem frühsommerlichen Wetter das antike Amphitheater, in dem noch heute Konzerte unter freiem Himmel stattfinden. Nach unserer Rückkehr ins Hotel verbrachten wir den Abend mit Gesellschaftsspielen und Fußball − sowohl auf dem Feld, als auch auf der Leinwand.
Schon war mit dem Donnerstag unser vorletzter Tag in „Bella Italia" angebrochen, den wir nutzten, um Venedig kennenzulernen. Auch hier passte sich das Wetter der guten Stimmung an und wir lernten allerhand über die Entwicklung und Geschichte der vom Wasser geprägten wie bedrohten Stadt. Neben imposanten Gebäuden und einem Irrgarten von Kanälen sollte jedoch auch das Geschmackserlebnis nicht zu kurz kommen − nach der zweistündigen Führung gab es für alle eine Kostprobe der typischen Cannoli, bevor der Nachmittag zur freien Verfügung stand.
Der letzte Abend brachte das altbekannte Chaos der Abreise − denn Proviant für die Fahrt musste besorgt und alle Koffer wieder gepackt werden. Nach einem langen Freitag auf den Autobahnen Italiens, Österreichs und Deutschlands kamen wir am Abend wieder am Gymnasium an − selbstverständlich mit unserer inoffiziellen Klassenfahrts−Hymne „Griechischer Wein" auf den Lippen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Herrn Flory und Frau Dudzak bedanken, die die Fahrt begleiteten und mit Rat und Tat bereichert haben. Ein großes Dankeschön gilt auch unserem fantastischen Busfahrer Ulli, der uns immer sicher ans Ziel gebracht hat.
Ich persönlich möchte jedoch auch den tollen Schülerinnen und Schülern danken, die diese erste Lateinfahrt nach vielen Jahren Pause zu einem unvergesslichen und schönen Erlebnis gemacht haben.
Frau Bittner, Fachschaft Latein
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