Glaubt man aktuellen Statistiken, wissen mehr als 50% der 17jährigen noch nicht, welchen Beruf sie ergreifen wollen. Wen wundert das? Ist doch dieser Jahrgang auch in Bezug auf Berufswahlfragen corona-gebeutelt: keine Praktika; Berufsmessen u.ä. wenn überhaupt, dann online; schulinterne Veranstaltungen bisher wegen Hygieneplänen quasi unmöglich. Und plötzlich ist das 11. Schuljahr fast zu Ende und die Bewerbung in der realen Welt dringend erforderlich.
Um Ängste zu nehmen und ein gerüttelt Maß an Vorbereitung möglich zu machen, gab es am 26.04.
den Berufs- und Studienorientierungstag (BESTE) für die Schüler des kommenden Abiturjahrganges- wegen der
Pandemie immer noch in abgespeckter Form. Praxispartner − bei denen ich mich für ihr Engagement hier nochmals
bedanken möchte − boten Information, Beratung und Übungen für die ersten Schritte in die Arbeitswelt
an:
Die Arbeitsagentur trainierte Assessmentcenter, die AWO gab Einblicke in Theorie und Praxis der sozialen Berufe, die
BARMER bot Einblicke in Eignungstests in Verwaltungsberufen, die Berufsakademie Sachsen erklärte am Beispiel der
Kommunikationswissenschaften duale Studiengänge. Bei der IKK konnte man Informationen von der Online-Bewerbung,
über das Vorstellungsgespräch bis hin zum ersten Tag im Unternehmen erhalten. Die Polizei Leipzig
ermöglichte sowohl einen theoretischen Überblick über Karrierechancen als auch einen (etwas
verkürzten) Sporttest. Sparkasse Leipzig wie Umweltforschungszentrum zeigten die vielfältigen Berufsfelder
in ihren Branchen.
Jeder Lernende konnte je nach Fragepotential drei Veranstaltungen auswählen und dort Motivation und Anregungen
für seinen weiteren individuellen Findungsprozess mitnehmen − in der Hoffnung, dass wenige unserer Schüler
zu der Hälfte der Nichtwissenden gehören.
H.-D. Rahn
|