Normalerweise fährt die Jahrgangsstufe 5 in der zweiten Schulwoche nach Grünheide, normalerweise. Aber wir haben Corona-Zeiten, also durften wir nicht fahren.
Dann erste Woche im Dezember − mit bereits unterschriebenem Vertrag und eingesammelten Storno-Gebühren. Wir freuten uns schon darauf. Doch dann wurden generell alle Klassenfahrten gestrichen.
Nächster Versuch im März − es dürfen wieder Klassenfahrten stattfinden. Also Organisation in Rekordzeit
unter tatkräftiger Mithilfe der Eltern. Reiseziel: Schullandheim Olganitz für die Klassen 6b und 6c, Ausfüllen
und Rückgabe des Formulars der Stadt Leipzig zur Durchführung von Klassenfahrten innerhalb von vier Tagen, Suche nach
zwei zusätzlichen Betreuern neben den Klassenleitern sowie zwei Ersatzbetreuer, falls kurzfristig noch jemand aus dem
Kreis der Lehrerschaft ausfällt. Innerhalb einer Woche die Verträge unterschrieben und das schier endlose Warten
auf negative Corona-Schnelltests.
Montag, 04. April: Wir saßen in der Schule, starrten auf unseren Corona-Test und hofften, dass sie negativ blieben.
Dann ging es endlich für uns alle los. Der Bus kam pünktlich, auch die Bahn hatte keine Verspätung und der
Bus auf der letzten Etappe hielt sogar am Abzweig zum Schullandheim. Das ersparte uns einen Teil des Fußweges.
Dann ging es richtig los: Bungalows beziehen, Mittagessen einnehmen und die dörfliche Idylle erkunden. Petrus musste uns
leider einen kleinen Schauer schicken und unsere Betreuer sahen daher an der Dorfkirche ein, dass in dieser Situation ein
gemütliches Beisammensein beim Austausch von Süßigkeiten in den Bungalows wohl zu bevorzugen ist.
Typisches April-Wetter mit Sturm, Starkregen und Sonnenschein, aber wir hatten Glück, da wir zu jedem Zeitpunkt immer die richtige Aktivität parat hatten. Die Nonsens-Olympiade wurde teilweise in den großen Speiseraum verlegt, das Herstellen der Kräutertinktur ebenso, wobei die Kräuter angeliefert und nicht von uns im Regen gesammelt werden mussten. Unter strengster Beachtung des Brandschutzes entfachten wir selbst ein Feuer nach uralter Tradition der Urmenschen. Auch künstlerisch konnten sich alle von uns betätigen, mit der Figur eines sitzenden Menschen, welcher im Entferntesten an Rodins &sbquoDer Denker" erinnerte. Die kurze Zeit des Sonnenscheins reichte sogar für ein Fußballspiel: Klasse 6b (Team Grillmais) gegen Klasse 6c (Team Grillkäse). Es war dabei nicht alles DFB-konform, aber einen Video-Beweis zur Ermittlung eines Fouls, den hatten wir trotzdem. Damit wir danach nicht verhungerten, legte sich unser Team am Grill so richtig ins Zeug. Leider machte sich der Holzkohle-Mangel bei uns bemerkbar, so dass wir gar nicht alles verbraten konnten, was uns bereitgestellt wurde.
Wir hatten bei den vorherrschenden Wetterbedingungen nur ganz kurz einen halbwegs klaren Sternenhimmel, bei dem wir die
Sternbilder-App ausprobierten, aber die Nachtwanderung blieb trotzdem allen im Gedächtnis.
Zum Glück wurde am letzten Tag jeder Bungalow mit Süßigkeiten ausgezeichnet, denn unsere Vorräte waren
aufgebraucht und Nachschub war weit und breit nicht in Sicht, da der letzte Dorfladen bereits vor Jahren seine Türen
für immer geschlossen hatte.
Es hat allen riesigen Spaß bereitet und daher hoffen wir, dass es nächstes Jahr wieder so eine tolle
Fahrt gibt.
Klasse 6c
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