Debattierklub - Wettbewerbssaison 2008/2009

Die Wettbewerbssaison 2008/09 des Bundeswettbewerbes „Jugend debattiert“ startet in Ostsachsen am 11. März, ab 9.00 Uhr im Freizeitzentrum „Regenbogen“ e.V. Bischofswerda auf der August-König-Straße.

Auf dieser ersten Wettbewerbsstufe, dem so genannten „Schulverbunds-Wettbewerb“, treten in diesem Jahr Vertreter von insgesamt fünf Schulen aus dem ostsächsischen Raum gegeneinander an. Wie bereits in den vergangenen Jahren senden die Mittelschulen aus Bretnig-Hauswalde und Elstra wieder ihre Vertreter ins Rennen, nach Auflösung der MS Bischofswerda Süd besteht großes Interesse daran, auch andere Mittelschulen in den Schulverbund aufzunehmen.
Nach den großartigen Erfolgen im vergangenen Schuljahr mit der Teilnahme eines Schülers am Bundesfinale von „Jugend debattiert“ in Berlin gehen vor allem die Vertreter des Sauerbruch-Gymnasiums Großröhrsdorf mit großen Ambitionen in die Schulverbundswettbewerbe. Sowohl in der Sekundarstufe I (Klassen 8 bis 10) als auch in der Sekundarstufe II (Klassen 11 und 12) nehmen im dritten Jahr seines Bestehens erstmals zwei komplette Teams mit jeweils vier Vertretern des Großröhrsdorfer Debattier-Klubs an den Wettkämpfen teil. Jedoch auch Teilnehmer des Goethe-Gymnasiums aus Bischofswerda und des erstmals teilnehmenden Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Löbau wollen sich für die zweite Stufe, also für das Landesfinale Sachsen, in Leipzig qualifizieren.

Bis dahin müssen die Schüler allerdings einige beachtliche Hürden überwinden! Es werden zwei Qualifikationsrunden durchgeführt, bei denen jeder einzelne Teilnehmer von erfahrenen Juroren Punkte für Sachkenntnisse, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft erhält. Erst kurz vor Beginn der insgesamt 24-minütigen Debatte werden die Schüler der jeweiligen Pro- oder Contra-Seite zugelost, was die Anspannung der Teilnehmer natürlich doppelt erhöht. Die vier punktbesten Debattanten treten dann noch einmal im Finale gegeneinander an und nur die zwei besten Finalisten der Sekundarstufe I und II dürfen im April zum sächsischen Landesfinale nach Leipzig fahren.
In den letzten Jahren ist es bereits zu einer schönen Tradition geworden, dass neben Medienvertretern auch Leiter der teilnehmenden Schulen und offizielle Abgesandte der beteiligten Städte und Gemeinden während der beiden Final-Debatten unter den zahlreichen interessierten Zuschauern weilten
R. Dörnbrack

 

Die besten Debattanten aus Sachsen trafen sich zum Landesfinale in Leipzig.
Mit von der Partie waren auch drei Vertreter des Debattier-Klubs des Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasiums aus Großröhrsdorf. In der Sekundarstufe I (Klassen 8 bis 10) ging Thomas Hutschalik als sächsischer Vorjahressieger mit der Favoritenbürde ins Qualifikations-Rennen. Selbstkritisch schätze Thomas nach den ersten zwei Debatten ein, dass ihm vor allem die Soll-Frage nach einer „Männerquote als Personal in Kindergärten und Grundschulen“ nicht sonderlich behagte und er somit auch nicht in gewohnter Art und Weise agieren konnte. Umso größer war dann die Freude und Erleichterung nach der Bekanntgabe der vier Finalisten, zu denen auch Thomas gehörte!
Mit Jakob Seidler und Marcel Naumann gingen zwei Wettbewerbs erfahrene Großröhrsdorfer in der Sekundarstufe II (Klassen 11 und 12) an den Start. Marcel - als Drittplatzierter im Schulverbundsfinale - nur durch den Ausfall von Sebastian Schlenzig vom Goethe-Gymnasium Bischofswerda als „Nachrücker“ in Leipzig angetreten, sah die Qualifikationsrunden eher von der sportlichen Seite, für ihn gab es also nichts zu verlieren. Die Debatten um ein Verbot privaten Besitzes großkalibriger Waffen und Streiks im öffentlichen Personenverkehr boten durch ihre Aktualität viel Zündstoff für alle Beteiligten. Ausgerechnet Marcel schaffte dann das für ihn selbst schier Unglaubliche: Er war einer der vier Finalsten, die am Nachmittag hoch über den Dächern von Leipzig in der 13. Etage des MDR-Landesfunkhauses vor den Augen zahlreicher Zuschauer und sehr viel Prominenter noch einmal antreten durften!
In diesem Schuljahr hatten sich etwa 3100 Schülerinnen und Schüler in ganz Sachsen am Wettbewerb „Jugend debattiert“ beteiligt. Nun trafen in den beiden Finals die besten acht von ihnen aufeinander, nicht nur um den Landessieger zu ermitteln, sondern sich auch gleichzeitig als Erst- oder Zweitplatzierter für das große Bundesfinale im Juni in Berlin zu qualifizieren.
„Soll das Betreten und Verlassen des Schulgebäudes generell kontrolliert werden?“ lautete die Frage für die Klassen 8 bis 10. Hier im Finale spielte Thomas Hutschalik auf der zufällig ausgelosten Contra-Seite seine fundierten Sachkenntnisse und rhetorischen Fähigkeiten in überzeugende Manier aus. Er setzte sich nach kurzer Beratung der Jury, zu der auch der Kultusminister des Landes Sachsen, Roland Wöller, zählte, eindeutig als Sieger durch. Auf den weiteren Plätzen folgten Stefanie Welde vom Landesgymnasium St. Afra Meißen, Amelie Haase vom Gymnasium Burgstädt und Clemens Salzmann vom St.-Benno-Gymnasium Dresden.
Wesentlich enger ging es dann im Anschluss zwischen den vier männlichen Finalisten in der Sekundarstufe II zu. Zu der Frage „Soll der Freistaat Sachsen zur Erinnerung an die friedliche Revolution 1989 eine zentrale Gedenkstätte errichten?“ kam es zu einer recht kontroversen und hitzigen Debatte. Marcel Naumann auf der PRO-Seite spielte dabei seine ganze Routine aus und setzte mit seiner ihm eigenen ironischen Art immer wieder neue Akzente in dem Finale. Dies erkannte dann auch die Jury an, die Franz Herling vom Landesgymnasium St. Afra Meißen und Marcel Naummann aus Großröhrsdorf zu den beiden besten Debattanten Sachsens kürten. Mit Sebastian Eick vom Gymnasium Luisenstift Radebeul und Paul Oscar Lehmann vom Pestalozzi-Gymnasium Heidenau ließen die beiden Schüler starke Konkurrenten hinter sich.
Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, brachte das Anliegen des Debattierens auf den Punkt: „Jugend debattiert ist mehr als nur ein Wettbewerb. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein sowohl für die Schulentwicklung als auch für die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler…Sie üben sich im respektvollen Umgang mit anderen Meinungen und erleben so Demokratie hautnah.“
Zum Bundesfinale im Juni 2009 in Berlin, unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Horst Köhler, vertreten mit Thomas Hutschalik und Marcel Naumann erstmals zwei Angehörige des Großröhrsdorfer Debattier-Klubs ihre Schule. Das ist im dritten Jahr seines Bestehens nicht nur ein großartiger Erfolg für die Großröhrsdorfer, sondern gleichzeitig auch Anerkennung für die oftmals mühevolle Arbeit aller Mitglieder.

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