Geschichte
… als die Schule laufen lernte.
Die Geburtsstunde des Schulwesens in Luga darf man getrost auf den 26.10.1841 datieren. Bis dahin fand Unterricht in verschiedenen Häusern von Gommern und Kleinluga, zuletzt im Gasthaus zu Großluga statt.
Am 26.10.1841 wurde das neue Schulhaus zu Luga eingeweiht. 63 Schüler besuchten die erste Lugaer Schule. Heute wird das Gebäude als Wohnhaus genutzt (Dohnaer Straße 409).
1877 wurde die Klasseneinteilung grundlegend geändert. Entgegen der bisherigen Trennung von Jungen und Mädchen wurden nun gemischte Klassen eingerichtet.
In den folgenden Jahrzehnten gab es immer wieder Aktivitäten, die von dieser Schule ausgingen, so z.B. die Pflanzung einer Luther-Eiche im Jahre 1883.
1898 beschließt der Gemeinderat Großluga, eine neue Schule zu bauen. Grundsteinlegung erfolgte am 04.04.1899 – Schulweihe in Form eines großen Festaktes war am 23.10.1899.
Am 01.04.1921 kam es zu einer Vereinigung der Schulen Luga und Niedersedlitz, die zum Schulnamen „Pestalozzischule Niedersedlitz“ führte.
In den Folgejahren konnte sich auch unsere Schule dem Einfluss des NS-Regimes nicht gänzlich entziehen.
Mai 1947 erfolgte die Trennung von Niedersedlitz aufgrund einer Verfügung der Landesregierung und die Schule hieß fortan „Comeniusschule“.
Bereits 1948 kam es zu einem Zusammenschluss von Schülern, Lehrerkollegium und Elternschaft mit dem Ziel, die Schule zu verschönern. Im gleichen Jahr entstanden ein Schülerparlament sowie eine Schulzeitung.
1949 gab es ca. 330 Schüler an der Schule in den Klassen 1 – 8.
Im Oktober 1949 feierte die Schule 50-jähriges Jubiläum mit Festveranstaltungen.
1950 wurde in unserer Schule die Schulspeisung eingeführt. Jedes Kind erhielt täglich ein 50g-Brötchen.
Mit der Eingemeindung Lugas nach Dresden, am 01.07.1950 wurde aus der Comeniusschule die 90. Grundschule Dresden. Das Schulhaus wurde renoviert, es entstand ein Terrarium sowie eine Wetterstation.
1951 wurden Elternseminare organisiert.
1952 erhielt die Schule 12 000 DM zur Verschönerung des Hauses. Hiervon wurden Parkettböden verlegt und Lehrmittel angeschafft.
1953 wurden die Elternseminare weiter ausgebaut.
1955 kam es zu einer Neugestaltung der Gartenanlage mit Klettergerüst etc.
1964 bekam die Schule eine Zentralheizung, die die bisherigen Kohleöfen ablöste.
1984 begann eine Komplettrenovierung des Schulgebäudes für 1,5 Mill. Mark. Neue WC-Anlagen wurden ebenso installiert, wie ein Sportumkleideraum und ein Geräteraum. Die Ein- und Ausräumarbeiten wurden vom Lehrerkollegium übernommen. Bei dieser Aktion verschwanden etliche Dokumente und Gegenstände, wie z.B. die bis dahin gut erhaltene Schulfahne.
1986 gab es in der Lugaer Schule nur noch 4 Klassen, dafür bezog der Kindergarten die Hälfte der 1. Etage.
1990/91 kam es im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands zu einer kompletten Umstrukturierung des Schulsystems.
1992 wurde offiziell die Bezeichnung 90. Grundschule mit dem Schulbezirk Luga wieder eingeführt.
Aufgrund der prekären Finanzsituation der Dresdner Schulen wurde 1994 ein Förderverein unter Vorsitz von Herrn Patrick Abbenseth gegründet. Durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Einnahmen bei Kinderfesten konnten so etliche Verbesserungen an der Schule erreicht werden. So wurde z.B. 1996 ein großer Spielplatz mit Rutsche, Klettergerüst, Wippe, Hüpfpilzen und Balancierbalken fertig gestellt und an den Hort der Schule übergeben.
Bereits 1995 renovierte Herr Volker Müller (Vater eines Schülers) in Absprache mit der Maler GmbH Dresden Ost die Aula.
1997 und 1998 konnten durch großzügige Spenden und die Aktivitäten des Fördervereins weitere dringende Investitionen (Tische, Stühle, Regale, Schränke sowie Rekonstruktion der Weitsprunganlage) getätigt werden.
Auch die Finanzierung der Jubiläumsveranstaltung 1999 „100 Jahre 90. Grundschule“ ist zu einem großen Teil den Bemühungen des Fördervereins zu verdanken.
Im Jahr 2000 wurde der Erlös des alljährlich stattfindenden Cross-Laufes der Welthungerhilfe für hungernde Kinder in Mali gespendet (2510,50 DM).
Ebenso zu erwähnen sind die größtenteils jährlich wiederkehrenden Aktivitäten wie Kinderfest, Aufführung von Weihnachtsmärchen, Treppensingen, Faschingsveranstaltungen oder themenorientierte Projekte, die bis zum heutigen Tage weitergeführt werden.
Um unseren Schülern die Möglichkeit zu bieten, ihren Durst auf gesunde Weise zu löschen, haben wir 2004 einen Trinkbrunnen aufgestellt. Finanziert wurde er aus Mitteln der DREWAG, des Schulverwaltungsamtes und des Fördervereins der 90. Grundschule.
Im Schuljahr 2006/2007 kam es zum Abschluss einer Komplettsanierung der Außenfassade und des Dachstuhls, so dass die 90. Grundschule in neuem Glanz fortan wieder, wie schon so oft in ihrer über 100-jährigen Geschichte, als Vorzeigeobjekt dienen kann.
Nach langer Recherche ist es uns 2008 gelungen, die Fahne der Schule zu Groß-Luga ausfindig zu machen. Sie war mit anderen Originalen vor der Schulrekonstruktion im Jahr 1984 aus der Schule ausgelagert worden und blieb danach verschwunden. Die über 100-jährige Fahne ist in einem erstaunlich gutem Zustand. Wir hoffen, dass wir sie an unserer Schule behalten dürfen!
Am 28.02.2012 begann die lange geplante Sanierung und Erweiterung der 90. Grundschule. Die Schule wird um einen Neubau einschließlich einer neuen Einfeldsporthalle erweitert. Der unter Denkmalschutz stehende Altbau wird in seiner landschaftlichen und städtebaulichen Wirkung erhalten. Dazu gehören die Fassade, die Türen und historische Fußbodenfließen. Außerdem wird die Decke in der Aula restauriert.
Bürgermeister Winfried Lehmann war am Freitag, 13. Juli 2012, zu Gast bei der feierlichen Grundsteinlegung des Neubaus der 90. Grundschule.
Die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden weihte am 24. März 2014 in einem feierlichen Akt die sanierte und erweiterte 90. Grundschule ein. Sechs Millionen Euro investierte die Stadt in den Neubau, der Freistaat beteiligte sich mit 15.000 € an der Ausstattung. „Durch die Sanierung ist ein harmonisches Gesamtgefüge aus ehrwürdigem denkmalgeschützten Altbau und funktionalem Neubau entstanden. Die Schülerinnen und Schüler haben nun den Platz, den sie zum Lernen und für eine vielseitige Gestaltung des Tages benötigen.“ sagte Helma Orosz zur Begrüßung.
Sanierung
Warum…
…soll denn die 90. Grundschule saniert werden? Die Schule sieht doch gut aus und unseren Kindern gefällt es dort. Solche und ähnliche Fragen werden gestellt, wenn es um die bevorstehende Sanierung geht. Auch wenn diese Fragen ein Zeichen für die Zufriedenheit mit unserer Arbeit sind und wir sie als Kompliment verstehen können (vielen Dank), ist eine Sanierung und die Erweiterung seit Jahren dringend notwendig. Die wichtigsten Gründe für die Sanierung, die seit Jahren von Elternrat und Schule verlangt wird, sollen hier genannt werden:
- Durch die unzureichenden räumlichen Bedingungen an unserer Schule kann nicht in allen Fächern lehrplangerecht unterrichtet werden. So haben wir keinen Werkraum, in dem fachgerecht unterrichtet werden kann. Die fehlende Turnhalle ist offensichtlich. Unser Sportunterricht kann nur eingeschränkt durchgeführt werden.
- Eine Klasse muss im Keller unterrichtet werden. Dieser Raum wurde 2008 von der Hygiene wegen Schimmelbefalls gesperrt. Der daraufhin aufgebrachte Sanierputz stellt nur eine Übergangslösung dar. Zudem dringt durch das Kellerfenster kein ausreichendes Tageslicht herein. Das Klima im Keller ist weiterhin von hoher Luftfeuchtigkeit geprägt, so dass Unterrichtsmaterialien nach einiger Zeit unbrauchbar werden. Hier ist dringend eine grundlegende Trockenlegung von außen nötig.
- Da die Schule über keinen Speiseraum verfügt, muss eine Klasse ihr Klassenzimmer nach der 4. Unterrichtsstunde als solchen zur Verfügung stellen. Dieser Raum ist daher wie ein Speiseraum eingerichtet und für den Unterricht nur bedingt geeignet. Die Kinder sitzen an kleinen quadratischen Tischen, z.T. mit dem Rücken zur Tafel.
- Da wir nicht über eine ausreichende Anzahl von Räumen verfügen, haben wir auch kein PC-Kabinett, keine Möglichkeit für den Kunst- oder Musikunterricht ein anderes Zimmer zu nutzen oder für ein Projekt die Materialien bis zum nächsten Tag liegen zu lassen.
- In Fächern, die eine Gruppenbildung verlangen (z.B. im Förderunterricht) muss auf Grund der fehlenden Räumlichkeiten zeitweise im Gang unterrichtet werden.
- Auf Grund der vielen baulichen Mängel und des unzureichenden Platzangebotes sollte dem Hort die Betriebserlaubnis entzogen werden. Der Elternrat hat dafür gekämpft, dass der Hortbetrieb aufrecht erhalten bleibt. Nur auf Grund der nunmehr festgelegten Zeitschiene für die Sanierung wurde eine weitere befristete Betriebserlaubnis bis Ende Februar 2012 erteilt.
Vorgeschichte
- 2007 sieht der Schulnetzplan für die Stadt Dresden einen Investitionsbedarf von 3,5 Mill. Euro.
- Der Stadtrat beschließt im Juli 2007 Baumaßnahmen an der 90. Grundschule. Die Ausführungsmittel sind ab 2009 in die Planung aufgenommen. Insgesamt sind für die Jahre 2007 bis 2010 3,5 Mill. Euro geplant. Die geplanten Maßnahmen werden nicht durchgeführt.
- Am 16.12.2010 nimmt der Stadtrat die Sanierung und Erweiterung unserer Schule in den Doppelhaushalt 2011/2012 auf (5,3 Mill. Euro):
- Das Sächsische Staatsministerium für Kultus teilt unserem Elternrat mit, dass die Sanierung der 90. Grundschule nicht durch den Freistaat gefördert wird.
- Die Landeshauptstadt Dresden sichert auf eine Anfrage von Herrn Genschmar (FDP-Stadtrat) zu, bei ausbleibenden Fördermitteln die Sanierung mit zusätzlichen Eigenmitteln zu gewährleisten.
- Am 22.07.2011 wird die Schule offiziell informiert, dass die Komplettsanierung im 1. Quartal 2012 beginnen wird. Als Dauer der Maßnahme sind 18 Monate geplant.
- Der geplante Baubeginn ist der 27.02.2012. Die Übergabe der fertigen Schule ist für Oktober 2013 vorgesehen.
- Nachdem es schon vor längerem in der Zeitung stand, wird nun auch die Schule über den Bauauslagerungsstandort informiert. Wir werden in der 129. Grundschule untergebracht.
Planung
Die Planung für die Sanierung des Gebäudes der 90. Grundschule und dem neu zu errichtenden Anbau wurde durch das Büro Höhne Fitschen Architekten durchgeführt.
Der unter Denkmalschutz stehende Altbau wird in seiner landschaftlichen und städtebaulichen Wirkung erhalten. Der Neubau wird harmonisch hinzugefügt. Im Altbau werden folgende Bauteile denkmalpflegerisch erhalten:
- Gesamte Fassade mit Natursteinarbeiten
- Vorhandene Türen und Fußbodenbeläge
- Restaurierung der Decke in der Aula
Alt- und Neubau werden in Punkto Wärmeschutz auf den neusten Stand gebracht. Dies wird u.a. durch das Anbringen von Wärmedämmung in beiden Gebäuden erreicht. Der Neubau hat durch seine kompakte Form ein sehr gutes Verhältnis von Außenwand zum Volumen. Die Heizenergie für unsere neue Schule wird über Erdwärmenutzung gewonnen. In die Zimmer wird eine Flächenheizung in die Fußböden eingebaut.
Die Zimmer werden in zurückhaltenden, hellen, warmtonigen Wandfarben gehalten. Der einzige Farbakzent besteht im orangebraunen Fußboden, die heitere Farbigkeit entsteht durch die Ausgestaltung der Schüler. Einen ersten Eindruck von der farbigen Gestaltung erhalten Sie hier.
Durch Anklicken der Bilder können Sie diese in einer vergrößerten Version sehen.
Einen ersten Überblick (augenblicklicher Planungsstand) über die Gestaltung unseres Schulgeländes nach der Sanierung und Erweiterung können Sie sich hier verschaffen.
Baugeschehen
- 18.10.2011 Es wurde eine Probebohrung für die Erdwärmeheizung durchgeführt. Da diese wegen stark strömenden Grundwassers nur 60 m tief erfolgen konnte, werden wahrscheinlich mehr Bohrlöcher als geplant für unsere Erdwärmeheizung benötigt.
- Vom 13. bis 16.02.2012 erfolgte der Umzug in unser Bauausweichquartier in der 129. Grundschule.
- 12./13.03.2012 – Der in den 1980er Jahren erbaute WC-Anbau wird entfernt. Die für den Anbau benötigte Baufläche ist von Sträuchern und Bäumen bereinigt, die wiederverwendbaren Spielgeräte sind umgesetzt.
- Am 15.03.2012 haben die Erdarbeiten für den Neubau begonnen.
- Die Baugrube wurde 3 Wochen vorfristig fertiggestellt. Alle Arbeiten verliefen bisher planmäßig.
- Um die Standsicherheit des Altbaus zu gewährleisten, wurde das Fundament im Düsenstrahlverfahren gesichert.
- Baubeginn für den Rohbau ist der 10.05.2012. Der Rohbau soll Anfang Januar 2013 geschlossen sein, d.h., dass die Betonarbeiten beendet und Fenster und Türen eingebaut sind.
- Schulbürgermeister Winfried Lehmann legt am 13.07.2012 feierlich im Beisein von Schülern, Eltern, Lehrern und dem Schulleiter Jörg Zanger den Grundstein für den Erweiterungsbau unserer Schule.
- Am 29.10.2012 begannen die Erdarbeiten für die Regenwasser-Versickerungsanlage. Diese wird sich unter dem zukünftigen Sportplatz befinden.