Geopark


Am dritten Tag der Profilfahrt besuchten wir den Geopark in Göttingen. Zuerst besichtigten wir die „Arthus-Runde“ was eine Sitzrunde aus polierten Steinplatten ist. Dabei wurde uns erklärt, dass Granit hauptsächlich aus drei Mineralien besteht: Quarz, Felsspäte und Glimmer (Biotit).

granit

Auf dem Bild ist ein Stück hellen Glimmers zu sehen, welcher auch als Moskauer Glas bezeichnet wurde, da es teilweise durchsichtig war und außerdem konnte man die einzelnen Schichten abziehen womit es eine glatte Oberfläche bekam und somit leichter zu bearbeiten war als Glas.

glimmer

Der Quarz kommt auch noch in anderen Variationen vor z.B. als Amethyst der durch den Einfluss von Radioaktivität entsteht.

Dann wurden uns noch einige andere Gesteine gezeigt z.B. der Labradorstein der seine Färbung durch seine besonderen Lichtbrechungseigenschaften erhält. Außerdem wurde uns ein Fossil oder Teratit eines Kopfüsslers gezeigt, die noch heute lebenden Verwandten dieser Tiere ist der Nautilus.

Danach gingen wir in den „Geschiebegarten“ wo einige Findlinge lagen die während der etzten Eiszeit aus Skandinavien an die Ostseeküste und nach Mecklenburg transportiert worden sind.

Geschiebegarten

Die Steine wurden von Gletschern transportiert die bis zu 3km dick waren und somit auch riesige Felsbrocken transportieren konnten. Dann wurde uns erklärt wie man die Richtung in die sich die Gletscher bewegt haben bestimmen kann. Eine Methode ist indem man sich die Unterseite der Steine untersucht, denn während die Steine durch das Eis transportiert wurden sind diese auf dem Boden entlang geschliffen, wobei Schrammen auf der Unterseite der Steine entstanden sind. Anhand dieser Schrammen kann man nun die Bewegungsrichtung des Gletschers bestimmen. Eine zweite Möglich ist indem man die Anordnung der Steine untersucht. Die Steine aus einem Gletscher ordnen sich in einer Art Traube. An der größeren Seite der Traube war auch die Frontseite des Gletschers.

Als nächstes wurden uns einige ca. 35 mio. Jahre alte Überreste von versteinerten Mammutbäumen gezeigt. Allerdings handelte es sich nicht direkt um das Holz der Mammutbäume sondern um Kieselsäure die das Holz zersetzt hat und dann auskristallisiert ist.

versteinerte Übereste eines Mammutbaumes

Das nächste Exponat war ein „Schwabenstein“, die besondere Form ist ebenfalls durch Kieselsäure entstanden. Der Stein ist Die Löcher im Gestein sind durch die Wurzeln von Pflanzen entstanden die in den Stein ein gewachsen sind.

Schwabenstein

Die auf dem Bild zusehenden Gesteine sind auf Grund eines Meteoriteneinschlags entstanden. Durch die extreme Druckwelle die beim Einschlag entstanden ist wurden ist die Oberfläche abgesplittert weshalb die Oberfläche sehr scharfkantig ist. Die „Platte“ hat ihre Form erhalten durch die Steine die durch die Druckwelle über die Oberfläche der Platte gescheuert sind und somit die Oberfläche abgeschliffen haben. Die schwarzen Bestandteile sind größten Teils organische Stoffe die durch die enorme Hitze bei dem Einschlag in den Stein eingebrannt wurden. Die Risse im Gestein sind durch Gase entstanden die im Stein eingeschlossen waren als dieser aushärtete und später die Außenhaut aufgesprengt haben.

Stein nach Metoereinschlag

Die nächsten Exponate sind bei Vulkanausbrüchen entstanden oder sind Vulkangesteine. Als erstes haben wir einige Basaltsäulen besichtigt. Jede Basaltsäule ist sechseckig oder in selten Fällen fünfeckig, weil das Gestein zuerst außen fest wird und dabei ein kleineres Volumen hat als die ursprüngliche Lava. Das Gestein steht somit unter starker Zugspannung da das Gestein das Volumen der Lava einnehmen möchte und irgendwann an den Grenzflächen bricht und zwar in dieser sechseckigen Form. Wenn sich das Gestein ideal mathematisch verhalten würde nur Sechsecke mit einem Winkel von 120° entstehen, wie bei Bienenwaben. Manchmal werden Fremdgesteine in den Basaltsäulen eingeschlossen sogenannte „Xenoliten“

Basaltsäule Xenolit

Auf diesem Bild ist eine sogenannte „Basaltbombe“ zusehen. Eine Basaltbombe wird während eines Vulkanausbruches aus dem Vulkan geschleudert und schlägt dann wie eine Bombe auf dem Erdboden auf. Wo die Basaltbombe aufgeschlagen ist sieht man an der sogenannten „Schlagmarke“ an dieser Stelle ist das Basaltgestein durch den Aufschlag abgesprengt worden.

Basaltbombe mit Schlagmarke

Die rote Färbung des Gesteins entsteht durch Eisenoxid, dass im Gestein enthalten ist. Lava wird in zwei grobe Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe wird „Pahoehoe“ genannt, was Hawaiianisch ist und glatt oder flache bedeutet. Die andere Gruppe wird „Ah-Ah-Lava“ genannt, welche sehr scharfkantig und rau ist. Die unterschiedlichen Arten entstehen durch verschiedenen Fließgeschwindigkeiten und Temperatur der Lava.

Lavagestein

Als letztes wurde uns das „Brunnentor“ gezeigt, welches die geographische Lage der Kontinente in der Erdgeschichte zeigt sowie eine Prognose für die zukünftige Lage der Kontinente. Außerdem waren Fossilien passend zur Zeitepoche abgebildet.

Brunnentor