Projektfahrt Spreewald

Im Jahr 2004 haben ein kleiner Teil der Schüler des Erzgebirgskolleg Breitenbrunn unter der Leitung von Frau Decker eine Projektfahrt in den Spreewald unternommen. Das Thema dieser Fahrt lautete:

"Auf den Spuren des Theodor Fontane"


Theodor Fontane unternahm sehr viele Wanderungen
durch die Mark Brandenburg. Warum tat er dies?

"[...] Was den Anstoß dazu gab [...]
hier in aller Kürze, dass es auf einer Tour in Schottland,
angesichts einer im Leven-See sich erhebenden
alten Douglas-Schlosses,
war, wo mir zuerst der Gedanke kam:
Je nun, so viel hat die Mark Brandenburg auch.
Geh hin und zeig es! [...]"

(Theodor Fontane)


Die Schüler, die an dieser Studienfahrt teilgenommen haben, sind mit Hilfe
des Paddelbootes den Spuren Fontanes durch den Spreewald nachgegangen.

Fontane sagte zu den Spreekanälen:

Und dass dem Netze dieser Spreekanäle
Nichts von dem Zauber von Venedig fehle,
Durchfurcht das endlos wirre Flußrevier
In seinem Boot der Spreewald-Gondoliere.

(Theodor Fontane)


"Wir stiegen ein und die Fahrt begann."

Fontane hatte es leicht. Doch für viele von uns begann erst einmal der Kampf mit Boot und Paddel. Das Boot lief einfach nicht geradeaus! Es fühlte sich ständig zu anderen Booten oder zum Ufer hingezogen. Doch nach und nach wurde das Boot gezähmt und wir konnten die Schönheit des Spreewaldes genießen.


Anschließend fuhren wir auf Fontanes Spuren nach Leipe.


"In Dorf Leipe, das wir auf dem Rückweg passierten,
trafen wir hauptstädtische Gesellschaft,[…], und
Boot an Boot ging es nunmehr wieder auf Lübbenau zu.
Wort und Lachen klang herüber und hinüber […]."

(Theodor Fontane)

"Bei uns wurde es zunehmend stiller. Jeder kämpfte für sich gegen schmerzende Muskeln und sinkende Motivation. Auch Fontane beschrieb die zunehmende Stille, je länger die Fahrt dauerte."

"[…]und lautlos glitten die beiden Boote nebeneinander her. In die Stille hinein klang nichts mehr als der taktmäßige Ruck der Ruder und das leise Plätschern des Wassers."


Ein weiteres Ziel auf unserer Paddelexpedition war Lehde, denn
Fontane schrieb folgendes über diesen idyllischen Ort.


"...Einzelne Häuser werden sichtbar; wir haben Lehde, das erste Spreewalddorf, erreicht. Es ist die Lagunenstadt im Taschenformat, ein Venedig, wie es vor 1500 Jahren gewesen sein mag, ... Man kann nichts Lieblicheres sehn als dieses Lehde, das aus ebenso vielen Inseln besteht, als es Häuser hat. Die Spree bildet die große Dorfstraße, darin schmalere Gassen von links und rechts her einmünden ..."

(Theodor Fontane)



Nicht nur Fontane schrieb eine "Liebeserklärung" über den Spreewald
und die Spree, es versuchte sich auch ein Schüler unserer Schule.


Die Spree sie ist so schön,
so schön wie nie geseh´n
und wenn das Wasser leben würde
verweilend ohne Sorg und Bürde
Es würde sich hier verteilen,
alle Arme weit auszubreiten
Und kostbar küssend, nie mehr missend
an Ort und Stelle stehenbleiben.

(Jan Suderlau)


"Nun geht es zu Ende, wir blicken zurück,
eine solche Reise war unser Glück!"


"Ich bin die Mark durchzogen und habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte. Jeder Fußbreit Erde belebte sich und gab Gestalten heraus, und wenn meine Schilderungen unbefriedigt lassen, so werd ich der Entschuldigung entbehren müssen, dass es eine Armut war, die ich aufzuputzen oder zu vergolden hatte."

(Theodor Fontane)


nach einer Wandzeitung von J. Pankratz