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Der Mond umkreist die Erde auf einer elliptischen Bahn. Der erdnächste Punkt heißt Perigäum, der erdfernste Punkt seiner Bahn wird Apogäum genannt. Wenn der Mond im Perigäum steht, dann ist er von der Erde 356.410 km entfernt und erscheint als Scheibe von 33' 30" Durchmesser. Im Apogäum beträgt die Entfernung des Mondes von der Erde 406.740 km, bei einem Winkeldurchmesser von 29' 22". Das Aussehen des Mondes am Himmel hängt somit vor allem von der gegenseitigen Stellung der Sonne, des Mondes und der Erde im Raum ab. Man sagt der Mond tritt in verschiedene Phasen. Es werden unterschiedlich große Teile seiner der Erde zugewandten Fläche von der Sonne beleuchtet. Diese Beleuchtungsformen führen vom Neumond (der Mond steht zwischen Sonne und Erde) über das erste Viertel bis zum Vollmond (der Mond steht der Sonne genau gegenüber), so das auf der Erde die ganze Mondscheibe sichtbar ist und weiter über das letzte Viertel wieder zum Neumond. Alle diese Phasen wechseln während eines synodischen Monats, d.h. während 29 Tagen 12 Stunden 44 Minuten und 3 Sekunden, miteinander ab. Dies ist die Zeit für einen Mondumlauf um die Erde und zwar relativ zur Sonne gemessen.
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Kein anderer Himmelskörper bietet so viele Einzelheiten für astronomische Beobachtungen wie der Mond. Dazu genügt bereits ein kleines Gerät mit guter Optik. Durch ein Fernrohr mit einem Objektivdurchmesser von 5 bis 10 cm sind schon die meisten Formationen sichtbar. Mit Hilfe eines Fernrohrs mit einem Objektivdurchmesser von etwa 20 bis 25 cm zeigen sich Details unter 1 km Durchmesser. Man erkennt also praktisch das gleiche, was mit den größten erdgebundenen Teleskopen der Welt fotografiert werden kann. Die Güte und die Zahl der Einzelheiten ist vor allem von der Stabilität der Fernrohrmontierung, von der Ruhe der Atmosphäre und natürlich auch von der Erfahrung des Beobachters abhängig.
Die meisten Einzelheiten lassen sich in der Nähe der Grenze zwischen Tag und Nacht (des Terminators) beobachten, wenn die Sonne gerade aufgeht (Morgenterminator, zunehmender Mond) oder untergeht (Abendterminator, abnehmender Mond). Dort fallen die Sonnenstrahlen unter kleinen Winkeln auf, die Beleuchtung der Gegend ist daher plastisch und der Schattenwurf lang. Schon ein erster Blick durch ein kleines Fernrohr zeigt ins Auge stechende Unterschiede zwischen den dunklen und den hellen Flächen auf dem Mond. Die dunklen Meere unterscheiden sich nicht viel von dem, was wir mit unbewaffnetem Auge sehen. Die hellen Flächen dagegen zerfallen in eine Vielzahl von Details unter denen Krater als charakteristischste Formationen der Mondoberfläche vorherrschen. |