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Unser Nachbar Mond
Glutrot ist am Osthimmel das aufgehende Rund des Vollmondes zu
sehen. Ganz langsam steigt der alte Erdenbruder höher über
den Horizont und hüllt die Umgebung in seidigen Glanz. Wer
hat diesen Anblick stiller Schönheit nicht schon erlebt.
Der Mond als der uns nächste Himmelskörper zeigt schon
völlig ohne Teleskop eine Menge an Strukturen. Seine Nähe
ist auch der Grund für das große Interesse, das die
Menschen diesem Himmelskörper schon immer entgegenbrachten.
Nimmt man ein Fernglas zu Hilfe, können bereits die riesigen
Krater beobachtet werden. Gerade während der Vollmondzeit
ist um einige dieser Krater ein helles Strahlsystem zu sehen.
Das größte dieser Strahlensysteme um den Krater Tycho
gibt dem Vollmond das Aussehen einer geschälten Apfelsine.
Doch nicht nur der Vollmond bietet dem Betrachter einen wundervollen
Anblick. Während jeder Beleuchtungsphase sieht unser Bruder
im All stets anders aus und es lohnt, den sich ändernden
Anblick einmal aufmerksam zu verfolgen. Wenige Tage nach Neumond
ist das sogenannte "Aschgraue Mondlicht" gut zu beobachten.
Hierbei handelt es sich um das von der Erde zum Mond zurückgestrahlte
Sonnenlicht, das auch die unbeleuchtete Mondhälfte ein wenig
erhellt. Im Fernglas ist diese Erscheinung besonders gut zu sehen.
Ebenfalls gut zu beobachten ist um die Vollmondzeit der hellste
Krater auf unserem Nachbarn. Ziemlich am linken oberen Mondrand
liegt diese 45 km große, auffällige Erscheinung mit
Namen Aristarch, welche ebenfalls ein kleines Strahlensystem besitzt.
Obwohl die Bezeichnungen der dunklen Mondgebiete darauf hindeuten,
gibt es auf dem Erdtrabanten kein Wasser.
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Der Mond ist bislang der einzige Himmelskörper, der von Menschen
besucht wurde. Nachdem der Wettlauf der Supermächte um die
bemannte Mondlandung zugunsten der USA entschieden war, landeten
bisher 12 Menschen auf dem Mond.
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Der Erdtrabant ist aufgrund seiner Masse, die zwar nur einen Bruchteil
der Erdmasse beträgt, aber durch seine große Nähe
besonders wirksam ist, der Hauptschuldige am Entstehen von Ebbe
und Flut. Man kann nur erahnen, welch gewaltigen Kräfte im
Spiele sind, wenn man am Meer diese imposante Naturerscheinung
beobachtet. Ebenso schön ist das Schauspiel von Mond- und
Sonnenfinsternissen, die unser Nachbar durch seine Bewegung verursacht.
Ganz langsam verdunkelt sich bei einer Mondfinsternis das Antlitz
des Trabanten um schließlich tief dunkelrot vom Firmament
herunterzugrüßen.
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So bietet der Mond eine Reihe interessanter Naturschauspiele und
erfreut den aufmerksamen Naturfreund mit seinen wechselnden Lichtgestalten.
Ein Blick zur alten Himmelsleuchte lohnt also in jeder klaren
Nacht und der Besitzer eines Fernglases wird erstaunt sein, welch
Fülle an Einzelheiten sich ihm bereits offenbart.
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Hinweise zur Mondbeobachtung mit einem Fernglas
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- Versuchen Sie, sich beim Beobachten aufzustützen. Das
leichte Zittern der Hände wirkt sich schnell störend
aus.
- Wenn möglich, montieren sie das Fernglas auf einem Stativ
und beobachten Sie im sitzen. Freihändige Beobachtung bei
mehr als zehnfacher Vergrößerung macht kaum Spaß.
- Wählen Sie zum Aufsuchen bei einem Zoomfernglas zunächst
die kleinste Vergrößerung, da dann der Bildausschnitt
am größten ist.
- Stellen Sie den Mond so im Fernglas ein, dass er sich
in Bildmitte befindet. Hier ist die Abbildungsqualität am
besten.
- Beobachten Sie nicht flüchtig, sondern sehen sich alle
Einzelheiten in Ruhe an. Manches Detail sieht man erst nach mehrmaligem
Hinsehen.
- Ist zu Zeiten des Vollmondes die Blendung zu stark, bieten
handelsübliche Neutralfilter Abhilfe. Provisorisch können
auch belichtete Filmreste vom letzten Urlaubsfilm oder eine Sonnenbrille
das Bild abdunkeln.
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Merke:
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- Zunehmender Mond geht immer nach der Sonne unter und ist am
Abendhimmel zu sehen.
- Vollmond geht auf, wenn die Sonne untergeht und ist die ganze
Nacht sichtbar.
- Abnehmender Mond geht immer vor der Sonne auf und ist am Morgenhimmel
zu sehen.
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Der Mond in Zahlen
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